Vitamin D in niedriger Dosis nur mit Kalzium

NEU-ISENBURG (ikr). Vitamin D schützt in niedriger Dosierung nur dann vor Frakturen, wenn es in Kombination mit Kalzium eingenommen wird. Das bestätigt eine aktuelle Metaanalyse.

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Forscher um Professor Bo Abrahamsen in Kopenhagen haben die Daten von 68 500 Teilnehmern aus sieben Studien in Europa und den USA analysiert (BMJ Online). Es waren überwiegend Frauen im Durchschnittsalter von 70 Jahren. Die Studienteilnehmer hatten täglich oral entweder nur Vitamin D (400 bis 800 IE) oder Vitamin D (400 bis 800 IE) plus Kalzium (1000 mg) oder Placebo oder keine Supplementation erhalten.

Innerhalb von im Mittel drei Jahren gab es 7 202 Frakturen. Vitamin D alleine hatte in der verwendeten Dosierung keinen signifikanten Effekt auf das Frakturrisiko. In Studien, in denen Vitamin D mit Kalzium kombiniert wurde, war die Frakturrate jedoch um acht Prozent geringer als in den Kontrollgruppen.

Insgesamt wurden 978 Hüftfrakturen registriert. Mit Vitamin D plus Kalzium wurde die Hüftfrakturrate um 16 Prozent reduziert. Mit Vitamin D alleine gab es jedoch keinen Effekt. Die Ergebnisse waren unabhängig von Alter und Geschlecht sowie davon, ob die Patienten schon Frakturen in der Anamnese hatten.

Angesichts der neuen Daten empfehlen die Forscher, Vitamin D zur Frakturprophylaxe in einer Dosierung von mindestens 400 IE täglich oral einzunehmen, und zwar in Kombination mit 1000 mg Kalzium. Patienten mit hohem Frakturrisiko sollten gemäß der Leitlinien zusätzlich spezifische Osteoporose-Medikamente erhalten.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Mit viel Vitamin D auf Nummer sicher

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