Vor Tauchurlaub steht die Tauglichkeitsuntersuchung

Bevor man sich zum Tauchurlaub aufmacht, ist auch eine Ganzkörper-Untersuchung unerlässlich.

Von Privatdozent Tomas Jelinek Veröffentlicht:

In Deutschland gibt es 1,6 bis 2 Millionen Sporttaucher, die vor allem im Urlaub ihr Hobby ausüben. Die Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM e.V.) empfiehlt Sporttauchern und denen, die es werden wollen, sich regelmäßig Tauchsport-Tauglichkeitsuntersuchungen zu unterziehen.

Denn die physikalischen Umgebungsbedingungen unter Wasser einerseits und eventuelle Vorerkrankungen andererseits bergen gesundheitliche Risiken. Eine Analyse tödlicher Tauchunfälle ergab, dass in bis zu 50 Prozent der Fälle zuvor bestehende Gesundheitsprobleme Haupt- oder Mitursache des Unfalls waren.

Zu dem von der GTÜM geforderten Untersuchungsumfang gehören eine allgemeine, eine taucherische sowie eine Medikamenten-Anamnese. Des weiteren muss eine Ganzkörper-Untersuchung, einschließlich einer orientierenden neurologischen Untersuchung, sowie eine Otoskopie mit Durchführung eines Druckausgleichmanövers stattfinden.

Weiterhin ist ein Lungenfunktionstest sowie ein Ruhe-EKG - ab einem Alter von 40 Jahren ein Belastungs-EKG - obligatorisch.

Taucher ab 40 Jahren sollten sich jährlich untersuchen lassen

Finden sich Auffälligkeiten in der Anamnese oder bei den Befunden, sollte individuell eine weitere fachärztliche Abklärung in die Wege geleitet werden. Abschließend wird der Proband über die Untersuchungsergebnisse informiert, gegebenenfalls über Besonderheiten bezüglich seines Tauchverhaltens beraten und die Tauchtauglichkeitsbescheinigung ausgestellt.

Bei gesunden, erwachsenen Tauchern bis zum 40. Lebensjahr empfiehlt die GTÜM ein dreijähriges Untersuchungsintervall. Kinder, Jugendliche und Personen ab 40 Jahren sollten einmal jährlich eine Tauchsport-Tauglichkeitsuntersuchung durchführen lassen.

Für Ärztinnen und Ärzte, die Tauchsportler untersuchen, ist das Buch "Checkliste Tauchtauglichkeit" (Gentner-Verlag), das die Untersuchungsstandards und Empfehlungen der GTÜM e.V. beinhaltet, zu empfehlen.

Infos zur Reisemedizin: www.crm.de

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Lesetipps
Junger Mann mit Schmerzen im unteren Rückenbereich.

© anut21ng Stock / stock.adobe.com

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lungenkrebs so früh wie möglich erkennen und damit die Heilungschancen erhöhen helfen soll das neue Früherkennungsprogramm, das der G-BA beschlossen hat.

© Sascha Steinach / ZB / picture alliance

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung