Weltkrebstag

WHO befürchtet 60 Prozent mehr Krebsfälle bis 2040

Die WHO prognostiziert eine starke Zunahme von Krebserkrankungen – und nennt Maßnahmen, die Millionen Menschenleben retten könnten.

Anne BäurleVon Anne Bäurle Veröffentlicht:
Chemotherapie: Auch Menschen in Entwicklungsländern brauchen Zugang zu Versorgung bei Krebs (Symbolbild).

Chemotherapie: Auch Menschen in Entwicklungsländern brauchen Zugang zu Versorgung bei Krebs (Symbolbild).

© auremar / stock.adobe.com

Neu-Isenburg. Vor einem rasanten Anstieg der weltweiten Krebsfälle um 60 Prozent in den nächsten zwei Dekaden warnt die WHO, sollte sich die derzeitige Entwicklung fortsetzen. Der Großteil – ganze 81 Prozent – der Neuerkrankungen könnte dabei auf Länder mit geringem und mittlerem Einkommen entfallen.

„Der Hauptgrund ist, dass diese Länder ihre begrenzten Ressourcen für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten und für eine bessere Versorgung von Müttern und Kindern einsetzen müssen. Sie haben weder die Ausrüstung für eine effektive Krebsprävention, noch zur Diagnostik und Behandlung“, betont die WHO aus Anlass des heutigen Weltkrebstages.

2019 gaben 90 Prozent der Länder mit hohem Einkommen an, Krebspatienten umfassend zu versorgen, von den Ländern mit geringem und mittlerem Einkommen waren es dagegen nur 15 Prozent. „Diese Unterschiede sind inakzeptabel und ein Weckruf, Maßnahmen zu ergreifen“, wird Dr. Ren Minghui von der WHO in der Mitteilung der Organisation zitiert. Krebs sollte kein Todesurteil sein – für niemanden und nirgendwo auf der Welt.

Sieben Millionen Menschenleben könnten innerhalb der nächsten zehn Jahre gerettet werden, betont WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom.

Als konkrete Maßnahmen nennt die WHO:

  • Eine effektive Tabakkontrolle, da Rauchen für 25 Prozent aller Krebstodesfälle verantwortlich sei,
  • die Impfung gegen Hepatitis B, um Leberkrebs zu verhindern,
  • die HPV-Impfung, um Zervixkarzinome zu verhindern,
  • regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen,
  • wirksame und effektive Maßnahmen bei der Behandlung, auch im Hinblick auf Kosten und
  • Zugang zu einer palliativmedizinischen Versorgung.
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