WHO sieht Gefahr wegen Giftmülls vorerst gebannt

GENF/NAIROBI (dpa/ag). Die Gefahr für die Bevölkerung in der Elfenbeinküste durch den nahe der Hauptstadt Abidjan abgeladenen Giftmüll (wir berichteten) ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation vorerst gebannt.

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Die gefährliche Phase sei vorüber, erklärte die WHO-Expertin Jenny Pronczuk in Genf. Alle vom Giftmüll betroffene Plätze seien eingezäunt, die Bevölkerung sei weitgehend über die Gefahr aufgeklärt.

Allerdings sei das Gesundheitssystem der Elfenbeinküste völlig überfordert. Etwa 44 000 Menschen hatten sich in Folge des Giftmüllskandals in der Metropole Abidjan ärztlich behandeln lassen. Unter ihnen seien jedoch auch viele gewesen, die wegen anderer Beschwerden die kostenlosen Behandlungen in Anspruch genommen hätten, so daß über die tatsächliche Zahl der Giftopfer noch keine Angaben gemacht werden können, so die WHO.

In Folge des größten bekannt gewordenen Giftmüllskandals in Afrika sind mindestens sieben Menschen gestorben. Etwa 500 Tonnen petrochemischer Abfälle waren in der Nacht auf den 19. August von einem Schiff auf Lastwagen verladen und an mindestens 15 Plätzen rund um die Hauptstadt Abidjan abgekippt worden.

Die Chemikalien - nach Angaben der WHO ein Gemisch aus Öl, Schwefelwasserstoff, Mercaptan, Phenolverbindungen und Natriumhydroxid - haben bei den Einwohnern von Abidjan vor allem Augen- und Atembeschwerden ausgelöst. Als Zehntausende von ihnen bei Ärzten und in Krankenhäusern Hilfe suchten, brach das Gesundheitssystem zusammen.

Zwei französische Mitarbeiter der niederländischen Firma Tansfigura sind am vergangenen Wochenende im Zusammenhang mit dem Giftmüll-Skandal in Abidjan festgenommen worden. Nach europäischem Recht ist die Ausfuhr gefährlichen Mülls in Entwicklungsländer grundsätzlich verboten.

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