Wann schaden ACE-Hemmer dem Fetus wirklich?

ACE-Hemmer während der Schwangerschaft schaden dem Fetus - jedenfalls in den letzten beiden Dritteln. Ob das auch für das erste Trimenon gilt, haben jetzt Forscher untersucht.

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Geht's ihm gut? Bei ACE-Hemmern heißt es Vorsicht.

Geht's ihm gut? Bei ACE-Hemmern heißt es Vorsicht.

© Artur B. / panthermedia.net

OAKLAND (hub). Für ACE-Hemmer ist bekannt, dass diese Substanzen während des zweiten und dritten Trimenons einen toxischen Effekt auf den Fetus haben.

Um zu prüfen, ob dies auch während des ersten Schwangerschaftsdrittels gilt, haben Dr. De-Kun Li von der Kaiser-Stiftung und seine Kollegen Daten von fast 470.000 Mutter-Kind-Paaren aus den Jahren 1995 bis 2008 ausgewertet.

Risiko unter ACE-Hemmern erhöht

Etwa jede 1000. Schwangere hatte während des ersten Drittels einen ACE-Hemmer eingenommen und 2,4 von 1000 ein anderes Antihypertensivum.

Im Vergleich zu Schwangeren ohne Bluthochdruck war die Rate angeborener Herzfehler beim Nachwuchs von Frauen mit ACE-Hemmer-Therapie erhöht (3,9 versus 1,6 Prozent).

Eine ähnliche Assoziation wurde auch für andere Blutdrucksenker gefunden, für die die Fehlbildungsrate bei 2,6 Prozent lag (BMJ 2011; 343: d5931).

Grunderkrankung ausschlaggebend?

Li und Kollegen haben allerdings auch einen Blick auf Schwangere mit Hypertonie ohne antihypertensive Therapie geworfen. Das Ergebnis: Auch hier war die Rate angeborener Herzfehler mit 2,4 Prozent erhöht.

Wurden die Daten der drei Gruppen von Frauen mit Hypertonie verglichen, gab es keine statistisch signifikanten Unterschiede.

Das beobachtete erhöhte Risiko für Fehlbildungen unter ACE-Hemmer im ersten Trimenon sei daher wohl eher auf die Grunderkrankung zurückzuführen als auf die Substanz, folgern die Autoren.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Arzneien sind nicht immer Schuld

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