Weniger Herzinfarkte bei Gefäß-Op mit Statintherapie

MÜNCHEN (Rö). Werden Hochrisiko-Patienten bei einer elektiven Gefäß-Op mit dem Statin Fluvastatin in retardierter Form behandelt, kommt es zu weniger kardialen Komplikationen. Grund sind die antiinflammatorischen Eigenschaften des Statins.

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Das belegen Daten einer Studie (Decrease III), die Professor Don Poldermans vom Erasmus Medical Center in den Niederlanden beim europäischen Kardiologen-Kongress (ESC) vorgestellt hat. In der Studie erhielten 497 Patienten, die für eine vaskuläre Op vorgesehen waren, täglich 80 mg Fluvastatin retard des Unternehmens Novartis (in Deutschland als Locol® auf dem Markt) oder Placebo. Die Medikation begann 37 Tage vor der Op und wurde mindestens 30 Tage danach fortgesetzt. Direkt nach der Op wurde die orale Medikation für zwei Tage ausgesetzt. Deshalb die Retard-Formulierung.

Der primäre Endpunkt, eine Myokard-Ischämie innerhalb von 30 Tagen nach der Op wurde von 11 Prozent der Patienten mit Fluvastatin erreicht, aber von 19 Prozent mit Placebo. Daraus errechnet sich: 12 Patienten müssen behandelt werden, um ein Ischämie-Ereignis zu verhindern.

Den kombinierten Endpunkt aus kardiovaskulärem Tod und nicht tödlichem Herzinfarkt erreichten 4,8 Prozent der Patienten mit Statin, aber 10,1 Prozent mit Placebo. Damit ergibt sich mit dem Statin eine um 52 Prozent niedrigere Ereignisrate. Die Number-Needed-to-Treat beträgt in diesem Fall 19 Patienten.

Wie Poldermans in München betonte, ist der Effekt nicht auf die Cholesterinsenkung, sondern auf antiinflammatorische Effekte des Statins zurückzuführen. Er konnte dies auch mit Messungen von CRP und IL-6 belegen, die mit dem Statin signifikant niedriger waren als bei Placebo.

www.escardio.org

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