Werbung für Drogen per SMS

BRÜSSEL (dpa). Fernsehwerbung für Drogen, Waffen und Prostitution wird in Belgien zunehmend zum Problem. Zwar versuchen die Sender, illegale Kleinanzeigen per SMS von ihren Teletextseiten zu verbannen. Doch die anonymen Anbieter erfinden immer neue Wege, gesperrte Stichwörter zu umgehen.

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Der flämische Musiksender TMF griff nun zur Notbremse und schloß seine Kleinanzeigenseite vorübergehend ganz. "Qualitätspornos zu verkaufen" oder "Ich suche ein Jagdgewehr mit übereinander liegenden Läufen, Kaliber egal" - das waren einige Offerten im TMF-Teletext.

Auch "Schnelligkeit" wurde angeboten - wer eine SMS-Nachricht an die angegebene Handynummer sandte, landete bei einem Drogenhändler. Der gab Aufputschmittel für zehn Euro pro Gramm ab: "Wieviel Gramm hätten Sie gerne?", fragte er. "Geben Sie Ihre Bestellung per SMS durch, und am Wochenende kann ich liefern."

Der Speed-Dealer war nicht der einzige Anbieter illegaler Drogen. Einige Wettbewerber offerierten, so die Zeitung "De Morgen", auch Kokain und Ecstasy. Um das Kontrollsystem zu täuschen, benutzten sie eine Geheimsprache: Kokain wurde als "Sosa" umschrieben, flüssiges Ecstasy als "Kugeln" oder "Zwiebeln".

Der Jugendsender TMF entschuldigte sich für die dubiosen Meldungen. "Wir haben einen automatischen Filter, der die Kleinanzeigen auf 4000 verbotene Wörter durchsucht", sagte TMF-Sprecherin Sarah Hellemans der Zeitung.

Alarm im Justizministerium löste im vergangenen Oktober die Nachricht aus, Strafgefangene empfingen per SMS-Balken im Fernsehen verschlüsselte Informationen aus der Außenwelt. Auch untereinander tauschten sich die Häftlinge per TV-Bildschirm aus, hieß es.

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