Zuviel Feinstaub in der Luft verkürzt offenbar das Leben

LOS ANGELES (mut). Feinstaub in verschmutzter Luft verkürzt offenbar das Leben und begünstigt Herzinfarkte. In Regionen mit starker Luftverschmutzung ist die Gefahr, an einem Herzinfarkt oder einer anderen Ursache zu sterben, deutlich höher als in benachbarten Regionen mit geringerer Feinstaub-Belastung.

Veröffentlicht:

Das hat jetzt eine große epidemiologische US-Studie in Los Angeles ergeben. In der Analyse wurden Daten zur Lebensweise und zur Gesamtsterberate bei 23 000 Bewohnern der Stadt untersucht. Sie wurden 1982 in die Studie aufgenommen und bis zum Jahr 2000 beobachtet.

Forscher aus Los Angeles haben zugleich mit Meßgeräten die Feinstaubbelastung in über 260 Bezirken ermittelt und mit der Gesamtsterberate aus der Studie verglichen. Dabei haben sie über 40 Faktoren wie Rauchgewohnheiten, Lebensstil, Ernährung oder Bildungsniveau berücksichtigt (Epidemiology 16, 2005, online).

Die Ergebnisse: In den Bezirken mit der saubersten Luft lag die mittlere Feinstaubbelastung (Partikelgröße unter 2,5 µm) bei 9 bis 14 µg/m3, in den mit der schmutzigsten Luft bei 25 bis 30 µg/m3. Insgesamt starben in 18 Jahren knapp 5800 der Bewohner. Die Gesamtsterberate in dieser Zeit war in den Bezirken mit der höchsten Feinstaubbelastung um bis zu 34 Prozent höher als in den Bezirken mit der niedrigsten Belastung.

Die Rate an tödlich verlaufenden Herzinfarkten (insgesamt 1462) war in Bezirken mit der schmutzigsten Luft sogar um bis zu 80 Prozent erhöht. Daraus folgern die Forscher: Eine Erhöhung der Feinstaubbelastung um 10 µg/m3 erhöhte die Gesamtsterberate um 17 Prozent, die Rate für die kardiovaskulär bedingte Mortalität um 40 Prozent.

In deutschen Städten gilt ein Grenzwert für Feinstaub von 50 µg/m3, der an 35 Tagen im Jahr nicht überschritten werden darf. An vielbefahrenen Straßen in deutschen Innenstädten werden gelegentlich Werte über 100 µg/m3 erreicht, das entspricht etwa 60 µg/m3 bezogen auf die in der US-Studie gemessene Partikelgröße.

Lesen Sie dazu auch: Weniger Abgase heißt weniger Kinder mit Asthma und Allergien

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sonderbericht

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln

An Embolie und Dissektion denken!

Junge Frauen mit Herzinfarkt: Oft ist es keine Atherosklerose

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

© Springer Medizin Verlag

Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Puren Pharma GmbH & Co. KG, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Müdigkeit, Schwäche, erhöhtes TSH

Fehldiagnose Hypothyreose bringt Frau in Lebensgefahr

Sie fragen – Experten antworten

Sollte bei Brustkrebs gegen COVID-19 geimpft werden?

Lesetipps
Ein Vorteil bei ärztlichen Patientinnen und Patienten: Die Kommunikation läuft direkter. (Motiv mit Fotomodellen)

© contrastwerkstatt / stock.adobe.com

Berufsrecht

Kollegen als Patienten? Was das fürs Honorar bedeutet

Stethoskop auf Geldmünzen

© oppoh / stock.adobe.com / Generated by AI

EBM-Abrechnung 2026

Vorhaltepauschale 2.0: Bei 10 Kriterien ist für jeden was dabei