Zytostatikum in Tablettenform bewährt sich seit fünf Jahren

ELTVILLE-EBERBACH (kat). Seit fünf Jahren ist das Zytostatikum Capecitabin zur Therapie bei Brust- und Darmkrebs nun im Handel. Das Mittel bewährt sich zunehmend auch als Monotherapeutikum.

Veröffentlicht:

Die orale Capecitabin-Therapie sei bei den beiden häufigsten Tumorarten genauso effektiv wie eine intravenöse Behandlung, so Dr. Friedrich Overkamp aus Recklinghausen bei einer Veranstaltung zum fünfjährigen Jubiläum der Markteinführung.

Vor allem für ältere Patientinnen mit Brustkrebs könne Capecitabin (Xeloda®) künftig eine wichtige Option als Erstlinien-Monotherapie sein, da es bequem anzuwenden und sehr wirksam sei. Zudem komme es nur zu einer minimalen Myelosuppression und nicht zu Haarausfall.

Zugelassen ist das Medikament derzeit zur Erstlinien-Monotherapie bei metastasiertem Kolorektal-Ca und zur Therapie bei metastasiertem Mamma-Ca in Kombination mit Taxotere, oder zur Zweittherapie nach Anthracyclin- und Taxantherapie.

Bei allen Vorteilen dieser Strategie seien vor einer oralen Krebstherapie einige psychologische Hürden zu überwinden, so Overkamp bei der Tagung von Hoffmann-La Roche in Eltville-Eberbach. In den Köpfen vieler Patienten sei etwa die Vorstellung verankert, daß Tabletten für leichte Krankheiten gut seien, bei schweren aber ein Aufenthalt im Krankenhaus und Infusionen unerläßlich seien.

Das könne zur Folge haben, daß Patienten sich aufgegeben fühlen, wenn sie "nur" Tabletten verordnet bekommen. Vor allem bei jenen Kollegen, die sich nicht jeden Tag mit dieser Therapie beschäftigen, sei das Verhalten ausgeprägt, Patienten mit Metastasen Infusionen zu verschreiben. Hier sei auf beiden Seiten ein Umdenken erforderlich.

Overkamp wies auch auf die Anforderungen an die Compliance hin. Eine exakte Einhaltung des Therapieplanes sei unbedingt erforderlich. Das gelte für Monotherapie und Begleitmedikation. Unerwünschte Wirkungen sollten umgehend gemeldet werden.

Für die onkologische Praxis bedeute das eine 24-Stunden-Rufbereitschaft. In der Verantwortung der Kollegen liegen auch das ausführliche Aufklärungsgespräch und die sorgfältige Überwachung, die trotz der geringeren Zahl von Konsultationen erforderlich sind.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Früherkennung

Brustkrebs: Mit KI die Sicherheit der Diagnosen erhöhen

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband

Brustkrebs-Früherkennung

Mamma-Diagnostik: Künftig wirft auch die KI einen Blick darauf

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Warum wird in Deutschland besonders viel operiert, Prof. Tauber und Herr von Hummel?

Lesetipps
Pneumologen hoffen seit Langem, dass man die Entzündung bei COPD endlich in den Griff bekommen und „das Übel an der Wurzel packen“ kann.

© Tahir/Generated with AI/stock.ad

Inflammation in den Griff kriegen

COPD: Welche Neuerungen in der Therapie und Diagnostik stehen an?

Eine Frau hat Schwierigkeiten, ihre Jeans zu schließen, nachdem sie zugenommen hat.

© Alfonso Soler / stock.adobe.com

Adipositas-Medikamente

Rascher Gewichtsanstieg nach Absetzen von Semaglutid & Co.