Förderung
100.000 Euro um junge Ärzte aufs bayerische Land zu locken
Die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband fördert Studierende im Praktischen Jahr. Ein sechsstelliger Betrag fließt hier jährlich in die Zukunft der hausärztlichen Versorgung.
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Raus aufs Land. Dafür gibt es von der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband bis zu 600 Euro monatlich in einem PJ-Tertial.
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München. Rund 100.000 Euro pro Jahr stellt die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband bereit, um Medizinstudierenden im Praktischen Jahr (PJ) ein Lehr-Tertial in einer Hausarztpraxis auf dem Land zu ermöglichen.
Ziel ist es laut dem Vorsitzenden des Stiftungskuratoriums Dr. Dieter Geis, kurz vor der Wahl der Facharztrichtung noch einmal Begeisterung für den Hausarztberuf zu wecken. Mit der PJ-Förderung sollten finanzielle Hindernisse aus dem Weg geräumt werden, die Studierende häufig davon abhielten, den Studienort zu verlassen und Erfahrungen in einer Hausarztpraxis auf dem Land zu sammeln, ergänzt Dr. Jakob Berger vom Stiftungsvorstand.
Die Rechnung scheint aufzugehen, wie aus einer Zwischenbilanz der Jahre 2016 bis 2018 hervorgeht: Von den insgesamt 46 Medizinstudierenden, die damals bei ihrem PJ-Tertial in der Hausarztpraxis unterstützt wurden, entschieden sich 35 für eine Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin oder sind bereits hausärztlich tätig.
Einstieg in Hausarztpraxis denkbar
So auch Franziska Büttner, die 2017 für ein PJ-Tertial in die Hausarztpraxis von Dr. Ingrid und Peter Löw im mittelfränkischen Treuchtlingen ging. Die Förderung durch die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband habe zu dieser Entscheidung maßgeblich beigetragen, sagt sie rückblickend.
Und die Förderung erwies sich für sie als „Zukunftsöffner“: Gerade absolviert Büttner bei den Treuchtlingern das letzte Jahr ihrer Weiterbildung zur Fachärztin für Allgemeinmedizin. Ein Einstieg in die Praxis ist sowohl für sie als auch fürs Arztehepaar nach der Facharztprüfung denkbar.
Auch für dieses Jahr ist der Fördertopf der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband für Medizinstudierende im PJ und interessierte Praxen gefüllt. Die Praxis muss als akademische Lehrpraxis im Freistaat Bayern akkreditiert sein und Patienten eine hausarztzentrierte Versorgung anbieten.
Medizinstudierenden, die ihr Wahltertial in der Allgemeinmedizin absolvieren und verschiedene weitere Kriterien erfüllen, erhalten Fahrt- und Wohnkostenzuschüsse in Höhe der tatsächlichen Kosten, aber maximal 600 Euro pro Monat. Auch die HZV-Lehrpraxis erhält eine Förderung als finanziellen Ausgleich für den Betreuungsaufwand. (mic)
Förderanträge und weitere Informationen gibt es hier online.