Treffen der Gesundheitsminister

Ärztegenossenschaft, Ärztenetze und ver.di: Protest beim GMK-Treffen

Am 12. und 13. Juni tagen die Gesundheitsminister und -ministerinnen in Lübeck-Travemünde. „Brücken statt Gräben“ wünscht sich die Ärztegenossenschaft Nord von den Reformen im Gesundheitswesen.

Veröffentlicht:
Protest bei der Gesundheitsministerkonferenz: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bei einer ver.di-Kundgebung anlässlich der GMK in Friedrichshafen im Juli 2023.

Protest bei der Gesundheitsministerkonferenz: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bei einer ver.di-Kundgebung anlässlich der GMK in Friedrichshafen im Juli 2023.

© Felix Kästle / dpa / picture alliance

Lübeck. Für die Gesundheitsministerkonferenz der Länder am 12. und 13. Juni in Lübeck-Travemünde sind Proteste aus dem Gesundheitswesen angemeldet. Die Ärztegenossenschaft Nord wird zusammen mit Ärztenetzen in Travemünde genauso präsent sein wie die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.

Ihr Ziel ist, Forderungen an die Länderminister und an Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) zu adressieren. Dr. Svante Gehring, Vorstandsvorsitzender der Ärztegenossenschaft Nord, forderte im Vorwege des Treffens Strukturreformen "auf Augenhöhe". Zu den Forderungen der Genossenschaft zählen:

  • Ambulante vor stationärer Versorgung müsse unter denselben Bedingungen für Krankenhäuser und Praxen und die Weiterentwicklung der Hybrid-DRG‘s umgesetzt werden.
  • Entbudgetierung aller niedergelassenen Fachärzte mit angemessener Vergütung.
  • Förderung einer sektorenübergreifenden Versorgung, die Kooperationen mit und unter den niedergelassenen Ärzten, Psychotherapeuten, weiteren Heilberufen und Pflege zulässt.
  • Neue Notfallversorgung mit belastbaren Strukturen durch eine Patientensteuerung.
  • Abbau der Bürokratie und Administration.

Gehrings Stellvertreter Dr. Axel Schroeder nannte es "skandalös, dass Krankenhäuser nun die hausärztliche Versorgung in unterversorgten Regionen übernehmen sollen und auch die fachärztliche, wenn es nach den Plänen von Lauterbach ginge". Er forderte "Brücken statt Gräben zwischen Kliniken und Praxen".

Ver.di kümmert sich um Kliniken, Pflege und Rettungsdienst

Die ambulante ärztliche Versorgung spielt beim Protest von Ver.di keine Rolle. Unter dem Slogan "Gesundheit auf Kurs bringen" stellt die Gewerkschaft Forderungen für Krankenhäuser, die Altenpflege, die Psychiatrien, den Rettungsdienst und die Reha. Nach Einschätzung der Gewerkschaft sollte ein Kurswechsel bewirken, dass es in der Versorgung nicht länger vordringlich um betriebswirtschaftliche Effizienz und Profitmaximierung geht.

Die Ärzteproteste sollen ab 13.30 Uhr mit einer Sternfahrt in Praxiskleidung nach Travemünde beginnen, um sich den ver.di-Protesten ab 14.30 Uhr in Nähe des Tagungshotels anzuschließen. Später rechnet Ver.di mit Lauterbach und der amtierenden GMK-Vorsitzenden Professorin Kerstin von der Decken (CDU) als Redner. Eine Pressekonferenz mit Ergebnissen des Treffens ist von der GMK einen Tag später für den 13. Juni angesetzt. (di)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

MVZ

Augenärzte stellen sich gegen Investoren mit Marktmacht

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Rike Funke 12.06.202408:44 Uhr

Wie wäre es denn, wenn die GMK auch über eine Verbesserung von Prävention und Gesundheitsförderung auf der Agenda hätte? Dringende Themen, die auf der Liste nicht zu lesen sind…

Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums v.l.n.r.: Professor Karl Broich (BfArM), Dr. Jürgen Malzahn (AOK-Bundesverband), Dr. Christine Mundlos (ACHSE e.V.), Hauke Gerlof (Ärzte Zeitung), Dr. Johanna Callhoff (DRFZ), Professor Christoph Schöbel (Ruhrlandklinik, Universitätsmedizin Essen), Privatdozent Dr. Christoph Kowalski (Deutsche Krebsgesellschaft), Dr. Peter Kaskel (Idorsia)

© Thomas Kierok

ICD-11: Die Zeit ist reif für die Implementierung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Idorsia Pharmaceuticals Germany GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Lesetipps
Junger Mann mit Schmerzen im unteren Rückenbereich.

© anut21ng Stock / stock.adobe.com

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lungenkrebs so früh wie möglich erkennen und damit die Heilungschancen erhöhen helfen soll das neue Früherkennungsprogramm, das der G-BA beschlossen hat.

© Sascha Steinach / ZB / picture alliance

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung