Bringt „Nürnberg“ den erhofften Aufbruch in Deutschland Richtung Künstliche Intelligenz? Es wird wohl eher entscheidend sein, was nach dem Digital-Gipfel kommt.
Die Medizin sitzt beim Digitalgipfel zur Künstlichen Intelligenz (KI) in Nürnberg nicht in der ersten Reihe. Das heißt aber nicht, dass es keine neuen, vielversprechenden und zugleich auch kontroversen Projekte gäbe.
Irmgard Stippler ist seit rund einem halben Jahr Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern. Mit der „Ärzte Zeitung“ hat sie über Forderungen an die Politik, Chancen der Digitalisierung und die Gesundheitsversorgung der Zukunft gesprochen.
Darf ein Arzt nach der Lockerung des Fernbehandlungsverbots auch Patienten in anderen Bundesländern telemedizinisch behandeln? Grundsätzlich ja, hieß es beim Tag der Privatmedizin. Allerdings gibt es Stolpersteine.
Dass Digital-Deutschland „hinterherhinkt“, pfeifen die Spatzen von den Dächern. Aus der Industrie werden Forderungen nach mehr Regierungs-Engagement laut.
Viele Patienten dokumentieren ihre Blutdruckwerte bereits mit Hilfe von Apps. Die Hochdruckliga will, dass diese Werte datensicher in Praxissysteme transferiert und so auch vom Arzt verwendet werden können.
Das hessische Sozialministerium fördert ein gemeinsames E-Health-Projekt der Frankfurter Universitätsklinik und des Klinikums Kassel in den kommenden drei Jahren mit rund 900.000 Euro.
Der zweite Digital-Gipfel der Bundesregierung steht im Zeichen Künstlicher Intelligenz. Ein medizinisches Exponat zeigt, wie digitale Zwillinge die Versorgung bereichern können.
Die Techniker Krankenkasse kooperiert mit dem Start-up „Ada“. Nach einem Symptomcheck bei „Ada“ bietet die Kasse Kontakt zum kasseneigenen Ärztezentrum an. Das bringt Hartmannbund-Chef Klaus Reinhardt auf die Palme.
Ärzte, Krankenhäuser, Apotheker und die Pflege dürfen sich unter dem Dach der Telematik-Infrastruktur einrichten. Alle anderen Heilberufe müssen vorerst draußenbleiben, kündigt das BMG an.
Auch wenn das Gesundheitswesen beim Digital-Gipfel der Bundesregierung kaum vertreten war: Medizin spielt in den Plänen der Bundesregierung zur künstlichen Intelligenz eine wichtige Rolle.