Maßnahmenkatalog

Bayerische Hausärzte fordern nachhaltige Corona-Strategie

Zur Vorbereitung auf eine mögliche zweite Corona-Welle hat der Bayerische Hausärzteverband (BHÄV) einen Maßnahmenkatalog entwickelt. Darin fordert er eine nachhaltige Sicherung der Materialversorgung, deutliche Honorarzuschläge sowie eine Klärung der Kompetenzen und Kostenübernahmen.

Von Birgit Fenzel Veröffentlicht:
Der Hausärzteverband Bayern fordert, dass Corona-Teststationen auch im Herbst erhalten bleiben, um die Hausärzte bei einer möglichen zweiten Welle zu entlasten. In Bayern wurden einige Abstrichzentren eröffnet, wie etwa die Drive-in/Walk-through-Teststation für Menschen in systemkritischen Berufen am LMU Klinikum München.

Der Hausärzteverband Bayern fordert, dass Corona-Teststationen auch im Herbst erhalten bleiben, um die Hausärzte bei einer möglichen zweiten Welle zu entlasten. In Bayern wurden einige Abstrichzentren eröffnet, wie etwa die Drive-in/Walk-through-Teststation für Menschen in systemkritischen Berufen am LMU Klinikum München.

© Florian Peljak / SZ Photo / picture alliance

München. Für den Fall, dass es im Herbst zu einer zweiten COVID-19-Welle kommen sollte, will der Bayerische Hausärzteverband (BHÄV) besser als bei der ersten Runde vorbereitet sein.

In einem am Donnerstag veröffentlichten Positionspapier heißt es, das Abflachen der ersten Pandemie-Welle in Deutschland müsse jetzt genutzt werden, um Fehler und Missstände abzustellen. Eine nur kurzfristige Planung sei angesichts der aktuellen Entwicklungen zum Thema Immunität und Impfstoff nicht ausreichend.

Von der Politik wird daher eine nachhaltige Strategie und deutlichere Unterstützung gefordert. „Es darf nicht wieder passieren, dass wir Hausärztinnen und Hausärzte erneut im Regen stehen gelassen werden“, erklärte der BHÄV-Vorsitzende Dr. Markus Beier den Schritt an die Öffentlichkeit.

Katalog umfasst elf Punkte

In seinem Maßnahmenkatalog hat der BHÄV die aus seiner Sicht wichtigsten elf Punkte zusammenfasst. Dazu gehört als elementarer Bestandteil die Sicherung des Nachschubs an persönlicher Schutzausrüstung für die Praxen durch eine zentrale Beschaffung sowie sichere Wege der Zurverfügungstellung. Auch müsse geregelt sein, das öffentliche Stellen die Kosten tragen.

Ab September rechnet der BHÄV damit, dass der Bedarf an Testungen und Infektsprechstunden wieder deutlich steigt. Dann müsse eine durchschnittliche Hausarztpraxis etwa 100 Corona-Abstriche pro Woche vornehmen. Für diesen Mehraufwand müsse es deutliche Honorarzuschläge geben.

Aktuell bestehe die „absurde Situation“, kritisiert der BHÄV-Vorsitzende, dass die Testung und Behandlung der Patienten in keiner Weise zusätzlich vergütet werde.

Abstrichzentren erhalten

Als weitere Maßnahme hält es der Verband für sinnvoll, zur Entlastung der Praxen externe Teststrecken für Patienten mit leichten Symptomen zu erhalten. Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) soll nach Ansicht des BHÄV für die Kosten der Abstrichzentren aufkommen.

Daneben sollen Abstrichentnahmen delegiert werden können. Auch müsse ein Test-Konzept für Urlaubsrückkehrer aus Corona-Hotspots gefunden werden.

Außerdem spricht sich der BHÄV dafür aus, dass bei einem Anstieg der Fallzahlen die telefonische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) wieder eingeführt wird.

GKV und KVB sollten Fallzahlen vereinbaren, ab denen automatisch das Ausstellen einer AU nach telefonischem Arzt-Patienten-Kontakt möglich ist.

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