Corona-Pandemie
Erlass: SORMAS soll in NRW-Ämtern endlich laufen
Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen nimmt die Gesundheitsämter angesichts der Corona-Pandemie an die Kandare. Sie sollen ab dem vierten Quartal die digitale Kontaktpersonennachverfolgung gewährleisten, möglichst über die Software SORMAS X. „Das Wirtschafts- und Digitalministerium und das Gesundheitsministerium haben die Kommunen aufgefordert, den elektronischen Datenaustausch zwischen den Gesundheitsämtern bis zum 30. September flächendeckend sicherzustellen“, heißt es in einer Mitteilung. Dazu gibt es einen Erlass an die Kreise und kreisfreien Städte.
Die Ministerien verweisen auf die Software SORMAS X. Sie schaffe eine wesentliche Voraussetzung dafür, Corona-Infektionsketten über kommunale Grenzen hinweg zu verfolgen, gezielte Infektionsmaßnahmen schnell einzuleiten und zur weiteren Eindämmung des Infektionsgeschehens beizutragen.
Die Gesundheitsämter haben nach Angaben von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in der Pandemie einen „herausragenden“ Job gemacht. „Aber: Beim digitalen Datenaustausch sehen wir Nachholbedarf.“ Die aktuell niedrigen Inzidenzzahlen müssten genutzt werden, um digitale Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten zu implementieren, sagte er.
Nur ein kleiner Teil der 53 Ämter in NRW nutzt bislang SORMAS X, die Angaben schwanken zwischen 10 und 15. Die Gesundheitsämter begründen ihre Zurückhaltung häufig damit, dass sie mit gut etablierten digitalen Lösungen arbeiten und Probleme durch die Umstellung auf das neue System fürchten. (iss)