Nordrhein
Gefälschte Corona-Impfzertifikate? Polizei ermittelt gegen Mitarbeiter von Impfzentrum
Vier Beschäftigte des Aachener Impfzentrums sollen in großem Stil gefälschte Impfnachweise verkauft haben. Jetzt ermittelt die Polizei. Auch den Käufern drohen Konsequenzen.
Veröffentlicht:Aachen. In Aachen ermittelt die Polizei wegen Betrugs gegen vier Beschäftigte des dortigen Impfzentrums. Sie werden verdächtigt, mit Impfzertifikaten gehandelt zu haben. Die KV Nordrhein betont, dass es sich um einen Einzelfall handelt. Die Polizei hatte das Impfzentrum durchsucht und auch die Wohnungen und Autos der Verdächtigen. Die vier Mitarbeiter wurden festgenommen, sind inzwischen aber wieder auf freiem Fuß. Laut KV hat die Polizei bei ihnen unter anderem eine hohe Anzahl ausgedruckter Blanko-Impfzertifikate sichergestellt.
Dem Einsatz vorausgegangen waren offenbar Hinweise aus der Bevölkerung, dass man in dem Zentrum Impfnachweise kaufen könne. Nach einem Bericht des WDR sollen die Mitarbeiter dafür bis zu 450 Euro verlangt haben. Auch andere Beschäftigte des Impfzentrums sollen sich der KV zufolge an die Polizei gewandt haben, weil ihnen das Verhalten der Kollegen merkwürdig vorkam. „Im Sinne aller Beteiligten erwarte ich eine lückenlose Aufklärung der Geschehnisse“, so KV-Vorsitzender Dr. Frank Bergmann.
Die KVNo will Polizei und Staatsanwaltschaft dabei unterstützen. Sie weist darauf hin, dass es sich bei den vier Personen um Arbeitskräfte externer Personaldienstleister handelt. Sie seien im Impfzentrum mit Aufgaben der Impfdokumentation befasst gewesen. In dem Zentrum seien insgesamt rund 130 der KV vermittelte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. In ganz Nordrhein greife man auf etwas über 2000 dieser Arbeitskräfte zurück. „Bislang ist es in den insgesamt 28 Impfzentren im Landesteil Nordrhein zu keinem anderen vergleichbaren Fall gekommen.“ Laut WDR richten sich die Ermittlungen auch gegen die Personen, die Impfzertifikate gekauft haben. (iss)