Sachsen-Anhalt

Landesgesundheitskonferenz schaut auf die Unterschiede

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Magdeburg. Gesundheitsziele, Präventionsforen, eine landeseigene Herzwoche – die Liste von Präventionsangeboten in Sachsen-Anhalt ist umfangreich. Doch so richtig fruchten will das nicht.

Noch immer belegt das Land im Bundesvergleich bei Herzinfarkttoten, Bluthochdruck, Diabetes, aber auch bei Nikotin- oder Alkoholkonsum, Übergewicht, Bewegungsmangel traurige vordere Plätze.

Die 8. Landesgesundheitskonferenz richtete ihren Fokus deshalb auf die Unterschiede bei der Gesundheit von Frauen und Männern und notwendige Schlussfolgerungen für Prävention und Gesundheitsförderung. „Es gelingt uns noch nicht, die Geschlechter gleichermaßen anzusprechen“, so Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD).

Dabei gebe es mit den geschlechterspezifisch aufbereiteten Gesundheitsdaten bereits gute Voraussetzungen. So treten Herzinfarkte bei Sachsen-Anhalts Männern im Schnitt 10 bis 15 Jahre eher auf als bei Frauen.

Bekannt sei auch, dass manche Medikamente von Frauen langsamer abgebaut werden als von Männern und so Wirkungen und Nebenwirkungen beeinflusst werden könnten. Für die Ministerin ein möglicher Grund dafür, dass Frauen deutlich öfter über Nebenwirkungen klagen als Männer.

Männer sind Präventionsmuffel

Da Männer Präventionsangebote, wie Krebsvorsorge, weniger in Anspruch nehmen als Frauen, aber auch Gesundheitskurse selbst dann oft ablehnen, wenn sie kostenlos sind, sei es eine Herausforderung, die richtige Ansprache zu finden.

Die Unterschiede beginnen nach Ansicht von Dr. Goetz Wahl vom Landesamt für Verbraucherschutz bereits in jungen Jahren, wobei ein Wechsel von der Kindheit bis zur Jugend erkennbar sei.

Während Jungen im Vorschulalter deutlich häufiger Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten zeigten als Mädchen, fühlten die sich in späteren Jahren gesundheitlich subjektiv schlechter als Jungen. „Wir müssen Jungen im Vorschulalter und Mädchen etwa ab der sechsten Klasse in ihrer Entwicklung unterstützen“, so Wahl.

Übergreifend wiesen Daten bei Mädchen und Jungen eine zum Teil erhebliche Verschlechterung von Gesundheitsparametern zwischen Vorschul-, Grundschul- und Mittelschulalter auf. Dies könnte dem wachsenden Stress geschuldet sein. (zie)

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