Steigende Energiepreise

Aus Protest: Praxen in Schleswig-Holstein machen das Licht aus

Dunkel und kalt soll es am 7. Dezember in schleswig-holsteinischen Arztpraxen werden: Die Ärztegenossenschaft Nord hat dies zum Start einer ganzen Protestreihe angekündigt.

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Den Lichtschalter betätigen am 7. Dezember die Ärzte in Schleswig-Holstein. Anlass ist die aus ihrer Sicht mangelnde Unterstützung durch die Regierung.

Den Lichtschalter betätigen am 7. Dezember die Ärzte in Schleswig-Holstein. Anlass ist die aus ihrer Sicht mangelnde Unterstützung durch die Regierung.

© picture alliance / Romain Doucelin / / Hans Lucas

Bad Segeberg. Licht aus, Heizung runter: So wollen Arztpraxen, die einem Protestaufruf der Ärztegenossenschaft Nord folgen, am 7. Dezember auf die steigenden Energiepreise reagieren. Unter dem Motto „In unseren Praxen geht das Licht aus" soll auf die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Praxen aufmerksam gemacht werden.

Die Genossenschaft verwies am Mittwochabend in ihrem Aufruf darauf, dass die steigenden Energiepreise Arztpraxen hart treffen. Als Beispiel nennt sie den Verbrauch von 300.000 Kilowattstunden, die eine durchschnittliche Dialysepraxis jährlich an Strom verbrauche. „Aber auch in den Praxen der haus- und fachärztlichen Grundversorgung wird heutzutage viel energieintensive Technik verwendet", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Ärztegenossenschaft, Dr. Axel Schroeder aus Neumünster.

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Der Urologe nimmt viel Unsicherheit unter seinen Kolleginnen und Kollegen wahr. Ein Grund dafür: Sie könnten die steigenden Kosten nicht weitergeben. Ein anderer: Von der Politik fehlten bislang Zusagen für Unterstützung, wie sie etwa für die Kliniken erfolgt.

Schroeder sagte deshalb: „Viele werden überlegen müssen, Geräte abzuschalten, um zu sparen." Als Folge drohe den Patienten, dass die Sprech- und Behandlungszeiten verkürzt und die Wartezeiten verlängert werden. Langfristig könnte sich dieses Problem noch verschärfen, wenn der Nachwuchs den ambulanten Bereich aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen meidet.

Die Ärztegenossenschaft arbeitet für den Protest mit Berufsverbänden und Praxisnetzen zusammen. Das Bündnis will es nicht beim Aktionstag belassen, sondern eine ganze Protestreihe starten. (di)

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