Verlängert
Regionale Psychiatrie-Budgets laufen in Schleswig-Holstein weiter
In den fünf Modellregionen in Schleswig-Holstein gilt weiter das Prinzip ambulant vor stationär. Die Ersatzkassen begrüßen die Verlängerung der Modellverträge bis Ende 2025.
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Die Patienten sollen bei der psychiatrischen Versorgung im Mittelpunkt stehen, nicht der Finanzierungsmodus der jeweiligen Sektoren.
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Kiel. Die Modellverträge mit regionalen Psychiatrie-Budgets in fünf schleswig-holsteinischen Kreisen werden bis Ende 2025 verlängert. Damit kann vor Ort weiter nach dem Prinzip ambulant vor stationär gearbeitet werden.
Zu den Modellregionen zählen die fünf Landkreise Steinburg, Rendsburg-Eckernförde, Dithmarschen, Herzogtum-Lauenburg und Nordfriesland, in denen zusammen rund 90.0000 Einwohner leben. Vertragspartner für die Leistungserbringer sind alle gesetzlichen Kassen.
„Psychiatrische Versorgung richtet sich hier nicht nach getrennten Versorgungs- und Finanzierungssystemen, sondern nach den individuellen Behandlungserfordernissen der Menschen – sie sollen im Mittelpunkt der Versorgung stehen“, sagte Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg (FDP).
Behandlung erfolgt sektorenübergreifend
Das Klinikum Itzehoe und der Kreis Steinburg hatten das Modell 2003 für die psychiatrisch-psychotherapeutische und psychosomatische Versorgung gestartet.
Das Klinikum und die Krankenkassen verständigen sich als Vertragspartner auf das Ziel ambulant vor teilstationär vor stationär sowie auf das Ziel, Patienten so nah am eigenen Lebensfeld zu behandeln wie möglich. Weitere Prinzipien sind Kontinuität der Behandlung, Förderung der Selbsthilfe und eine flexibel ausgerichtete Behandlung je nach Bedarf.
Die Behandlung erfolgt sektorenübergreifend, die erbrachten Leistungen werden aus einem Gesamtbudget honoriert, das nach Angaben der Krankenkassen „nicht teurer“ ist als bei getrennten Vergütungswegen.
Claudia Straub, Leiterin der vdek-Landesvertretung in Schleswig-Holstein, begrüßte die Fortführung des Modells. Nach ihrer Ansicht orientiert sich diese Versorgung stärker am individuellen Behandlungsbedarf der Patienten. „Das führt dazu, dass sie länger in ihrem sozialen Umfeld verbleiben können und seltener stationär aufgenommen werden müssen“, sagte Straub. (di)