Baden-Württemberg
Stärkere Präsenz des Fachs Allgemeinmedizin an Unis
Die Stärkung des Fachs Allgemeinmedizin an den Universitäten in Baden-Württemberg macht Fortschritte.
Veröffentlicht:Stuttgart. Die baden-württembergische Landesregierung sieht sich mit ihre Vorhaben auf Kurs, an allen medizinischen Fakultäten des Landes Institute oder Professuren für Allgemeinmedizin zu schaffen.
So wurde zu Jahresbeginn die Professur für Allgemeinmedizin an der Universität Freiburg besetzt, heißt es in der Antwort des Sozialministeriums auf eine Anfrage der SPD-Fraktion. Die Gründung des Instituts – bisher gibt es dort einen Lehrbereich – sei durch den Klinikumsvorstand beschlossen. Noch fehle die Zustimmung des Aufsichtsrats des Klinikums zur Institutsgründung.
Kürzlich habe Dr. Andy Maun den Ruf auf die W3-Professur für Allgemeinmedizin erhalten. Der langjährige Leiter des Lehrbereichs Professor Wilhelm Niebling äußerte sich in einem Newsletter optimistisch, dass die anstehenden Berufungsverhandlungen „zu einem guten Ende kommen“.
An der Universität Ulm hatte bereits im vergangenen September Professor Anne Barzel die Leitung des dortigen Instituts für Allgemeinmedizin übernommen.
Förderung aus Spezialtopf
Insgesamt sei die Situation der Institute und Abteilungen von „großer Heterogenität“ geprägt: In Heidelberg ist das Institut schon seit 2001 verankert, in Tübingen befindet sich eine Abteilung seit 2015 in Aufbau. Dennoch sieht die Regierung „eine sehr positive Resonanz der Studierenden auf die Lehre im Fach Allgemeinmedizin“.
Die Professuren an den Universitäten im Südwesten seien „attraktiv“. „Damit erfährt das Fachgebiet eine Aufwertung und findet Anschluss an die übrigen Organfächer“, so das Ministerium. Das Land fördere zudem die Lehre in der Allgemeinmedizin aus einem speziellen Topf – zuletzt im Vorjahr mit 1,98 Millionen Euro. Im laufenden Jahr stünden über zwei Millionen Euro bereit.
249 Anerkennungen zum Facharzt für Allgemeinmedizin hat es im Vorjahr im Südwesten gegeben. Das sind elf mehr als noch im Jahr 2018. Der prozentuale Anteil der Allgemeinmedizin gemessen an der Gesamtzahl aller Anerkennungen betrug 2018 13,9 Prozent. Zahlen für das Vorjahr lagen der Landesregierung zuletzt noch nicht vor. (fst)