Impfstoffkandidat AZD1222

Toter bei COVID-19-Impfstoffstudie?

Der COVID-19-Impfstoffkandidat „AZD1222“ von der Universität Oxford und AstraZeneca gilt als einer der vielversprechendsten Kandidaten weltweit. Nun soll in der klinischen Phase-III-Studie ein Proband gestorben sein.

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Suche nach Corona-Impfstoffkandidaten

Suche nach Corona-Impfstoffkandidaten: Mit AstraZeneca hat die EU bereits einen Rahmenvertrag über die Lieferung von Impfdosen geschlossen (Symbolbild).

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Neu-Isenburg. Im Verlauf von COVID-19-Impfstoffstudien zum Kandidaten „AZD1222“, der vom Unternehmen AstraZeneca und der Universität Oxford entwickelt wurde, soll in Brasilien ein Proband gestorben sein. Das berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa) unter Berufung auf die brasilianische Überwachungsbehörde für Gesundheit, Anvisa. Demzufolge war die Anvisa bereits am Montag über den Todesfall informiert worden. Eine offizielle Bestätigung gibt es derzeit noch nicht. Die Empfehlung lautet, die Tests fortzusetzen, meldet die Nachrichtenagentur „dpa“.

AstraZeneca selbst gibt an, sich an die ärztliche Schweigepflicht zu halten und die Vorschriften für klinische Studien strikt zu befolgen. „Wir können keinerlei Stellungnahme zu einzelnen Fällen in einer laufenden Studie über den Impfstoff abgeben“, sagte eine Sprecherin zur „Ärzte Zeitung“.

Unklar ist auch, ob der Proband dem Placebo-Studienarm oder dem Verum-Studienarm zugeordnet war und was die Todesursache ist. Die brasilianische Zeitung „O Globo“ berichtete unter Berufung auf ungenannte Quellen, der betreffende Freiwillige habe nicht den Impfstoff, sondern ein Placebo bekommen.

AstraZeneca hatte die klinische Studie für „AZD1222“ im September schon einmal für einige Tage gestoppt, weil bei einer britischen Probandin mögliche unerwünschte Wirkungen berichtet worden waren. Ein Ausschuss hatte aber entschieden, dass es sicher sei, die Studien weiterzuführen. In größeren Studien mit mehreren tausend Probanden ist das Auftreten derartiger Ereignisse nicht unerwartet oder auffällig. (dpa/bae)

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