Klimawandel

Gesundheitsakteure werben für Ausstieg aus fossiler Energie

Ärztekammer, Fachgesellschaften, Berufsverbände, Gesundheitseinrichtungen: Eine Phalanx von Akteuren aus dem Gesundheitswesen fordert einen globalen „Nichtverbreitungsvertrag“ für fossile Energieträger.

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Im Sonnenuntergang steigt Rauch aus den Schornsteinen eines Blockheizkraftwerkes am Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg. Akteure des Gesundheitswesens haben den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger gefordert.

Im Sonnenuntergang steigt Rauch aus den Schornsteinen eines Blockheizkraftwerkes am Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg. Akteure des Gesundheitswesens haben den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger gefordert.

© Patrick Pleu/dpa

Berlin. Mehr als 50 Akteure aus dem Gesundheitswesen drängen auf einen globalen Vertrag, durch den der Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe (Fossil Fuel Non-Proliferation Treaty) beschlossen werden soll. Die Weltbevölkerung leide massiv unter den gesundheitlichen Folgen fossiler Brennstoffe, heißt es einer Mitteilung vom Donnerstag.

Dieser Nichtverbreitungsvertrag sollte den Stopp jeder neuen Erschließung und Produktion von Kohle, Öl und Gas festschreiben, den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe im Einklang mit dem Ziel eines Temperaturanstiegs von maximal 1,5 Graf vorantreiben und einen „gerechten Übergang bei der Umstellung“ gewährleisten.

Zu den Erstunterzeichnern des Appells gehören unter anderem die Weltgesundheitsorganisation und der Weltärztebund. In Deutschland haben sich, initiiert vom Deutschen Pflegerat, der Bundesärztekammer und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit, mehr als 50 Akteure den Forderungen angeschlossen.

Initiative geht vom globalen Süden aus

Dazu gehörten Landesärztekammern, Pflegeräte, Fachgesellschaften, Berufsverbände, Gewerkschaften und Gesundheitseinrichtungen, heißt es. Die Initiative wurde 2015 von Regierungen des globalen Südens ins Leben gerufen und ist seitdem von über 100 Nobelpreisträgern, Wissenschaftlern, Parlamentariern und Regierungen einiger weiterer Staaten unterstützt worden.

BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt erinnerte, gesundes Leben sei „ohne gesunde Umwelt nicht möglich“. Professor Christian Schulz, Geschäftsführer der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit, sagte, nur wenn die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern überwunden werde, könnten die Gesundheitserfolge der vergangenen Jahrzehnte aufrechterhalten werden. (eb)

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