FASD-Diagnostiker

Neurologe Spohr erhält Auszeichnung

Mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ist der Berliner Kinderneurologe Professor Hans-Ludwig Spohr geehrt worden.

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BERLIN. Einer, der sich im besonderen Maße für alkoholgeschädigte Kinder engagiert, ist Professor Hans-Ludwig Spohr.

Für seine Arbeit erhielt der 75-jährige Arzt aus Berlin das Verdienstkreuz am Bande. Anfang der 1970er Jahre stieß er als Kinderneurologe an der Kinderklinik im Westend auf das Thema Fetal Alcohol Spectrum Disorder, kurz FASD: "Ich hatte immer wieder damit zu tun, es ist zu meiner Passion geworden."

In den vergangenen 40 Jahren ist Spohr zum führenden FASD-Diagnostiker in Deutschland geworden. Gleichzeitig setzte er sich für eine Verbesserung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen ein, die durch Alkoholkonsum ihrer Mutter während der Schwangerschaft lebenslange Schäden erlitten haben.

Etwa 300 Patienten werden bei Spohr und der Kinder-und Jugendpsychiaterin Heike Wolter, Oberärztin an der Charité, im FASD-Zentrum Berlin jährlich vorstellig.

"Es könnten viel mehr sein, wenn wir mehr Mitarbeiter hätten", sagt Spohr. Konservativen Schätzungen zufolge werden pro Jahr etwa 3000 bis 4000 Kinder mit Alkoholschädigungen geboren.

"Wir können davon nur ein Zehntel behandeln", bedauert Spohr. Eine Kooperation mit dem Sozialpädiatrischen Zentrum der Charité am Campus Virchow-Klinikum ermöglicht es ihm, die dortige Einrichtung für Therapie und Diagnostik zu nutzen.

Staatssekretärin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) lobte, Spohr habe sich in der Forschung, Lehre und Krankenversorgung für FASD-Patienten eingesetzt- ob als Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der DRK-Kliniken Westend oder als einer der beiden ärztlichen Leiter des FASD-Zentrums Berlins an der Charité.

Zu helfen sei seine Motivation gewesen. Spohr hat außerdem das FASD-Kompetenzzentrum des Evangelischen Vereins Sonnenhof mit entwickelt. (juk)

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