„ÄrzteTag“-Podcast

Sepsis – was sind die neuen Empfehlungen zu Diagnose und Nachsorge, Professor Brunkhorst?

Ambulant wird eine Blutvergiftung häufig nicht erkannt, mahnt Frank M. Brunkhorst, Koordinator der aktualisierten Sepsis-Leitlinie. Er erklärt, welche Symptome wegweisend sind – und gibt einen Einblick in die Zeit nach einer überstandenen Sepsis.

Andrea SchudokVon Andrea Schudok Veröffentlicht:

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Podigee Um mit Inhalten aus Podigee und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Sepsis ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Rund ein Drittel der Sepsis-Patienten stirbt daran, bei einem septischen Schock ist es etwa jeder Zweite. Insbesondere bei der Diagnose einer Blutvergiftung kommt den ambulant tätigen Kolleginnen und Kollegen eine wichtige Rolle zu, betont Professor Frank M. Brunkhorst vom Universitätsklinikum Jena. Er ist Koordinator der S3-Leitlinie Sepsis und Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Sepsis-Hilfe.

Drei Red Flags nach Infekt sollten Hausärztinnen und Hausärzte kennen: die erhöhte Atemfrequenz ≥ 22/min, den erniedrigten systolischen Blutdruck ≤ 100 mmHg und die neu auftretende Verwirrtheit. Sie werden im qSOFA-Test abgefragt. Brunkhorst: „Wenn zwei dieser Kardinalzeichen auftreten, ist die Wahrscheinlichkeit einer Sepsis relativ hoch – und das ist bei lokalisierten Infektionen nicht der Fall.“ Der Einsatz des qSOFA-Tests wird jedoch auch kritisch gesehen. Wieso? Das erklärt Brunkhorst im „ÄrzteTag“-Podcast.

Zweiter Schwerpunkt des Podcast-Gesprächs ist die Nachsorge von Sepsis-Überlebenden. Wurden sie längere Zeit intensivmedizinisch behandelt, sind sie in der Regel mit einem langen und komplizierten Genesungsprozess konfrontiert. Das Screening auf Folgeerkrankungen fällt in den Aufgabenbereich der Hausärzte, sie sollten bei Auffälligkeiten an eine neurologische Praxis überweisen. „Die neurologische Mitbetreuung von Sepsis-Patienten ist extrem wichtig, weil die meisten Folgen einer Sepsis im neurologischen oder psychologischen Bereich liegen“, erklärt Brunkhorst. (Dauer: 30:50 Minuten)

Lesen sie auch
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Blickdiagnose: klinisches Bild mit typischen Effloreszenzen bei Herpes zoster.

© Mumemories / Getty Images / iStock

Zoster-Impfung

Schutz vor Herpes zoster und Rezidiven

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
In Deutschland leben derzeit etwa 96.700 Menschen mit einer HIV-Infektion.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Unternehmen im Fokus

Wie können wir die HIV-Epidemie beenden?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried b. München
Abb. 1: Eszopiclon verbesserte signi?kant beide polysomnographisch bestimmten primären Endpunkte: Schla?atenz (a) und Schlafe?zienz (b)bei älteren Patienten mit chronischer primärer Insomnie (jeweils p0,05)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziet nach [20]

Behandlungsbedürftige Schlafstörungen bei älteren Menschen

Schlafstörungen können typische Altersprozesse triggern und verstärken

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: HENNIG Arzneimittel GmbH & Co. KG, Flörsheim
Pflegekräfte als Teil des Schmerzmanagements

© NanSan / stock.adobe [Symbolbild mit Fotomodellen]

Schmerzen erfassen, bewerten und behandeln

Pflegekräfte als Teil des Schmerzmanagements

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikopersonen identifizieren

Unerwarteter Gewichtsverlust: Wie häufig ist Krebs die Ursache?

Lesetipps
Anamotische Darstellung der Wadenmuskulatur

© Sanchai / stock.adobe.com

Neue Leitlinie Myalgien

Das sind die Red Flags bei Muskelschmerz

Impfdurchbruch bei Herpes zoster: Impfen oder nicht impfen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Impfdurchbruch bei Herpes zoster: Impfen oder nicht impfen?