„ÄrzteTag“-Podcast

Was halten Sie von Transparenz für die Qualität von Klinikleistungen, Herr Lindemann?

Die Klinikreform droht, verwässert zu werden, aber bei der Transparenz der Qualität der Krankenhausleistungen steht der FDP-Gesundheitspolitiker Lars F. Lindemann voll hinter Gesundheitsminister Lauterbach. Im „ÄrzteTag“-Podcast macht Lindemann Vorschläge, wie den Häusern neue Perspektiven eröffnet werden könnten.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:
Lars F. Lindemann, Abgeordneter in der FDP-Bundestagsfraktion, will, dass Krankenhäuser sich im Übergangsbereich zwischen ambulant und stationär neue ökonomische Perspektiven erschließen können – im Wettbewerb, aber auch in Kooperation mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten.

Lars F. Lindemann, Abgeordneter in der FDP-Bundestagsfraktion, will, dass Krankenhäuser sich im Übergangsbereich zwischen ambulant und stationär neue ökonomische Perspektiven erschließen können – im Wettbewerb, aber auch in Kooperation mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten.

© Porträt: Andreas Schoelzel | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

Die wirtschaftliche Lage in den Krankenhäusern ist teilweise desaströs, die finanziellen Wirkungen der geplanten Krankenhausreform werden aber nach Ankündigung des Bundesgesundheitsministers erst 2026/27 spürbar sein. In dieser schwierigen Lage unterstützt der FDP-Gesundheitspolitiker Lars F. Lindemann Forderungen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nach mehr Transparenz für die Qualität von Krankenhausleistungen. „Wir brauchen eine große Offenheit darüber, was bestimmte Strukturen im Krankenhaussektor zu leisten in der Lage sind“, sagte Lindemann im „ÄrzteTag“-Podcast.

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Krankenhäuser, die nicht in der Lage seien, bestimmte Leistungen auf einem bestimmten Qualitätsniveau zu erbringen, müssten dann im Zweifel damit aufhören und ausscheiden, so der FDP-Gesundheitspolitiker weiter. „Das ist schmerzhaft, aber es ist so.“ Die Koalitionsfraktionen stünden „eins zu eins“ hinter den Positionen Lauterbachs zur Krankenhausreform, betonte Lindemann.

Lindemann: Schnellere Ambulantisierung wichtig

Um ungeordnete Insolvenzen von Krankenhäusern zu verhindern, fordert Lindemann im Gegenzug, dass die Ambulantisierung von Krankenhausleistungen beschleunigt vorangetrieben wird.

Die gesetzliche Grundlage für die Ambulantisierung sei mit dem Paragrafen 115f bereits geschaffen worden, so der Bundestagsabgeordnete. Die Selbstverwaltung hatte den Auftrag, bis Ende März für bestimmte Leistungen eine spezielle sektorengleiche Vergütung zu vereinbaren, nicht erfüllt. Nun ist das Bundesgesundheitsministerium am Zug, eine Verordnung zu diesem Thema zu erlassen. Erst am vergangenen Freitag hatten KBV und Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa) in einer gemeinsamen Mitteilung gefordert, dass diese Verordnung mehr sein müsse als eine „Alibiveranstaltung“.

Lindemann sieht die Krankenhauslandschaft in den kommenden zehn Jahren vor einer großen Umstrukturierung: „Man wird in der aktuellen Lage nicht jeden Wegbruch verhindern können“, sagt er im Podcast-Gespräch. Krankenhäuser, die einen Großteil ihrer Umsätze mit Prozeduren erbringen, die eine Liegedauer von drei bis vier Tagen erfordern, bräuchten eine Perspektive, Leistungen mit Ambulantisierungspotenzial auch in Zukunft zu erbringen.

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Im Podcast erläutert Lindemann weiter, wie sich die FDP den Wettbewerb zwischen Ärztinnen und Ärzten im vertragsärztlichen Sektor und Krankenhäusern vorstellt, wie eine Vergütung ausgestaltet werden könnte, um Anreize zu setzen, dass sich tatsächlich etwas verändert, wie Krankenkassen langfristig vom Trend zur Ambulantisierung profitieren könnten und warum die Koalitionsfraktionen in Sachen Klinikreform „eins zu eins hinter der Position Karl Lauterbachs stehen“. (Dauer: 27:20 Minuten)

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