„ÄrzteTag“-Podcast
Wie sieht die TI-Wunschliste der Kassenärzte aus, Dr. Gassen?
Alles soll, nicht erst seit der Corona-Pandemie, digitaler werden – auch Arztpraxen. Bei der konkreten Umsetzung hapert es aber seit Jahren – siehe E-Rezept oder eAU. Im „ÄrzteTag“-Podcast von der Vertreterversammlung beschreibt KBV-Chef Dr. Andreas Gassen, wie er sich ein „Machtwort“ an die gematik vorstellt.
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Digitalisierung: Ja, aber auf die Versorgung ausgerichtet und nicht aus Selbstzweck – KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen plädiert für eine zielgerichtete Digitalisierung, die Patienten nutzt und Ärzte von Bürokratie befreit.
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„Wir sind es leid, von der gematik vor die Wahl zwischen Pest und Cholera gestellt zu werden“: Bei der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in Bremen am Montag machte KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen seinem Ärger über die für ihn mangelhaft umgesetzte Digitalisierung der Praxen Luft. Sie dürfe nicht einem ministerialen Masterplan folgen, sondern den Bedürfnissen der Versorgung, erklärt er in dieser Episode des „ÄrzteTag-Podcasts“.
Der KBV-Chef sagt, es müsse so simpel wie bei einem Telefonanschluss sein: Wer mit der Telematikinfrastruktur ein Problem hat, solle einfach beim Hersteller anrufen können und Hilfe bekommen – ohne, auf den Kosten sitzen zu bleiben.
Gassen begründet auch, warum er sich ein Machtwort aus dem Lauterbach’schen Ministerium an die gematik wünscht und einen stärkeren ärztlichen Anteil dort befürwortet. Und er sagt, warum er ein „Chaos“ bei einer verfrühten Einführung des E-Rezepts befürchtet: Selbst die Hersteller würden einen Volllasttest befürworten, um auszutesten, was passiert, wenn man eines Tages den Schalter für das E-Rezept – mit Hunderten von Millionen Rezepten pro Jahr – umlegt. (Dauer: 4:26 Minuten)