HzV

AOK Bayern klagt gegen Schiedsspruch

Die AOK Bayern hält den Schiedsspruch zur Hausarztzentrierten Versorgung für rechtswidrig - und zieht deshalb jetzt vor das Sozialgericht München.

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Die AOK Bayern hat jetzt Klage beim Sozialgericht München gegen den Schiedsspruch zur Hausarztzentrierten Versorgung (HzV) erhoben.

Der Schiedsspruch sei rechtswidrig, weil zentrale Vertragsbestandteile nicht festgelegt wurden, erklärte die AOK am Mittwoch in einer Mitteilung. So sei insbesondere die Anlage zur Vergütung unvollständig.

"Dadurch ist völlig unklar, welche Leistungen der Hausärzte von der Vergütung erfasst sein sollen. Ein Vertrag, der zwar eine unbestimmte Zahlungspflicht vorsieht, aber nicht regelt, wofür diese Zahlung erfolgen soll, ist nicht umsetzbar", so die AOK.

Ein rechtswidriger Schiedsspruch könne aber von einer Körperschaft des öffentlichen Rechts ohne gerichtliche Klärung nicht akzeptiert werden. Zugleich betonte die AOK, die Klage richte sich nicht gegen die HzV.

Als größte Krankenkasse in Bayern sei sie bereit, die Zusatzhonorare der Hausärzte deutlich zu erhöhen. Auch sollen Hausärzte und Versicherte ab sofort die Möglichkeit haben, sich neu in die HzV einzuschreiben.

"Wir wollen damit zeigen, dass wir ohne Wenn und Aber zur hausarzt-zentrierten Versorgung stehen", erklärte Ivor Parvanov, Vorsitzender des Verwaltungsrats der AOK Bayern und Geschäftsführer Sozial- und Gesellschaftspolitik der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw).

In diesem Zusammenhang kritisiert die AOK "die nicht abgestimmte Auslegung des Schiedsspruchs durch den Bayerischen Hausärzteverband". Es bestehe die Gefahr einer "massiven Anhebung der Vergütung hausärztlicher Leistungen". (sto)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Eckpunktepapier

Primärarztsystem: AOK setzt auf Teampraxis

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gastbeitrag

Wie sinnvoll sind Injektionen an der Wirbelsäule?

Rettungsdienst

Umfrage der Charité: Was Patienten in die Notaufnahme führt

Lesetipps
Eine männlicher Patient, der auf einem Fahrradergometer in die Pedale tritt, führt einen Belastungstest durch, um die Herzfunktion zu überprüfen.

© malkovkosta / stock.adobe.com

Mikrovaskuläre Dysfunktion

Was ein Belastungs-EKG bei Angina-pectoris-Verdacht bringt

Adipöse Kinder und Jugendliche tragen für den Rest ihres Lebens eine enorme Bürde mit sich. Die Folgen zeichnen sich bereits im Kindesalter ab und erstrecken sich bis ins Erwachsenenalter.

© kwanchaichaiudom / stock.adobe.com

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Hoffnung auf neue Medikamente zur Gewichtsreduktion bei Kindern