Kommentar – Ärztliche Versorgung

Befehlsempfänger bleiben?

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Wollen Ärzte in der ambulanten Versorgung künftig nur noch Befehlsempfänger sein oder wollen sie Versorgung aktiv mitgestalten? Die Entscheidung in dieser Frage geht in ihre heiße Phase und Ärzte haben dabei nicht die besten Karten. Kapitalstarke Konzerne haben das Gesundheitswesen als lukratives Geschäftsfeld längst entdeckt und machen auch in der ambulanten Versorgung Nägel mit Köpfen – Arztsitze wechseln in ihre Hände. Von der Politik ist kaum Unterstützung zu erwarten. Vielen Politikern sind freie Berufe zu unbequem und gelten ihnen als schwer lenkbar. Und die Ärzte selbst? Die Mehrzahl arrangiert sich irgendwie mit den Rahmenbedingungen. Nur eine Minderheit interessiert sich, wenige kritisieren, noch weniger mischen sich ein. Fast schon unheimlich, wie geräuschlos hier ein Systemwandel hingenommen wird.

Die KV Hamburg probt nun einen Weckruf. Wenn die Körperschaft in den Wettbewerb um Arztsitze eingreift, könnte das die Macht der Klinikketten begrenzen. Vor allem aber müssen Ärzte selbst aktiv werden. Wer sich nicht mit den Vorteilen einer Niederlassung auseinandersetzt, bleibt sein ganzes Berufsleben lang Befehlsempfänger. Wer dieses Interesse bei jungen Ärzten vermisst, muss ihnen auch die damit verbundenen Vorteile aufzeigen. Auch hier sind KVen gefordert. Seite 6

Lesen Sie dazu auch: Hamburg: KV plant Praxiskäufe zur Rettung ambulanter Sitze

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