Trotz geringer Spendenzahlen

Brandenburg plant keine weitere Organspende-Werbung

In Brandenburg wurden in diesem Jahr bislang nur 31 Organe postmortal gespendet. Dennoch plant das Gesundheitsministerium keine neue Kampagne, um mehr Spender zu motivieren.

Veröffentlicht:

Potsdam. Obwohl Brandenburg nur wenige postmortale Organspenden realisiert, plant das Gesundheitsministerium dort keine neue Kampagne, um die Zahl der Spender zu steigern. Das sagte Ministeriumssprecher Gabriel Hesse der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. „Organspende ist eine sehr individuelle Entscheidung.“

Laut den Anfang Oktober von der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) genannten Zahlen wurden zwischen Januar und August in Brandenburg lediglich 31 Organe post mortem gespendet.

Gründe gegen die Spende sind mannigfaltig

Laut Ministeriumssprecher Hesse ist es relativ schwierig, Gründe für die niedrige Spendenbereitschaft in Brandenburg festzumachen. Die Zahl der Organspenden in den einzelnen Bundesländern unterliege immer wieder Schwankungen. Diese ließen sich in der Regel nicht auf einzelne Faktoren zurückführen, dazu seien sie zu komplex.

Die Zahl der Spenden werde maßgeblich beeinflusst von der Zahl passender Patientenprofile sowie den Patienten, die am irreversiblen Hirnfunktionsausfall sterben und somit für eine Organspende überhaupt in Frage kämen. Auch medizinische Kontraindikationen sowie die fehlende Zustimmung zur Organspende spielten eine Rolle, hieß es.

Das Gesundheitsministerium informiere die Bevölkerung im Land regelmäßig zur Möglichkeit der Organspende, sagte Hesse weiter. Überall liegen seinen Worten zufolge entsprechende Informationsmaterialien aus, auch in Krankenhäusern. „Jeder und jede müsste sich selbst damit auseinandersetzen und am besten zu Lebzeiten eine aktive Entscheidung treffen“, sagte der Ministeriumssprecher.

Brandenburg nicht Schlusslist

Nach den Zahlen der Stiftung war die Zahl der Organspender in Brandenburg in den vergangenen Jahren zuletzt gestiegen. Während es 2020 nur 13 Organspender gab, lag der Wert für 2021 bei 21 und für 2022 bei 25 Personen. Der Höchstwert der vergangenen Jahre wurde mit 37 Spendern im Jahr 2018 registriert.

Bei der Zahl der Organspender pro einer Million Einwohner stand Brandenburg mit durchschnittlich 9,7 im Jahr 2022 zwar auch auf den hinteren Plätzen, aber andere Bundesländer schnitten noch schlechter ab. So kam Nordrhein-Westfalen laut Statistik der DSO auf einen Wert von 9,3, Hessen und Rheinland-Pfalz auf 8,0 Spender pro einer Million Einwohner. Den niedrigsten Wert erreichte Niedersachsen mit 7,9.

Starke Unterschiede gab es zudem bei den einzelnen Organen, die post mortem gespendet wurden. So wurden in Brandenburg im Jahr 2022 insgesamt 43 Nieren gespendet, aber nur 7 Herzen und gar keine Pankreata oder Dünndärme. (dpa/eb)

Lesen sie auch
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Deutsche Apotheker- und Ärztebank

Kreditkarte und Organspende-Ausweis in einem

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Tab. 1: Empfohlene Anfangsdosierungen von Ruxolitinib bei akuter und chronischer GvHD in Abhängigkeit vom Alter

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [5, 6]

Graft-versus-Host-Erkrankung

JAK1/2-Hemmung jetzt für Kinder unter zwölf Jahren und in neuer Darreichungsform möglich

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Qual der Wahl

Therapie-Entscheidung bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa: Welche Türe nehmen?

Zurückhaltung ist Trumpf

Carotisstenose: Wer braucht wirklich eine Operation?

Lesetipps
Ein Röntgenbild, das einen Zweikammer-Permanent-Herzschrittmacher (PPM) in der linken Brust im Katheterlabor zeigt.

© MdBabul / stock.adobe.com

Hypertonie

Wenn der Herzschrittmacher zum Blutdrucksenker wird