Kommentar

Gesetz gegen Kinderschutz

Von Rebecca Beerheide Veröffentlicht:

Es ist einmal wieder ein typisches Gesetz aus dem Hause der Familienministerin Kristina Schröder: Gut gemeint, aber leider nicht gut gemacht. Um Fälle von Kindesmisshandlungen zu verhindern, sollen Familienhebammen auch Monate nach der Geburt Problemfamilien unterstützen.

Kinderärzte sollen sich mit dem Jugendamt austauschen, wenn sie Auffälligkeiten bemerken. Doch statt Probleme zu lösen, bringt das neue Gesetz nur neue Unklarheiten.

Denn für Ärzte ändert sich nichts, für sie bleibt das Dilemma: Ist das Kind in der Praxis verhaltensauffällig, weil es irritiert ist von der Untersuchung? Oder ist das Verhältnis zwischen Eltern und Kind gestört? Spricht ein Arzt das an, wechseln Problemeltern für die nächste U-Vorsorge die Praxis.

Bei Notfällen gehen sie in Klinikambulanzen. Kommunikation zwischen den Ärzten bleibt so auf der Strecke - eine mögliche Misshandlung unentdeckt.

Es wäre für das Gesetz wichtig gewesen, genau diesen Kommunikationskanal zwischen Ärzten und Jugendämtern zu verbessern. Doch dafür hätte das Gesundheitsministerium beim Gesetz beteiligt werden müssen.

Diesem Konflikt ist Kristina Schröder aus dem Weg gegangen - zum Leid der Kinder.

Lesen Sie dazu auch: Pädiater lehnen Kinderschutzgesetz ab

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Berufsverbände

Radioonkologen sind jetzt im SpiFa vertreten

Ungewöhnlicher Schritt geplant

Unruhe im MEDI-Verbund: Vorstand will zwei Hausärzte rauswerfen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

© Olia / Generated with AI / stock.adobe.com

Neurologische Entwicklungsstörung

Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Acadia Pharmaceuticals (Germany) GmbH, München
Abb. 1: Phenylketonurie – Phenylalanin-Zielwerte und Monitoring während der Lebensphasen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [2, 3]

Enzymersatztherapie der Phenylketonurie

Pegvaliase: anhaltendes Ansprechen, flexiblere Ernährung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: BioMarin Deutschland GmbH, Kronberg am Taunus
Abb. 1: Studie VISION-DMD: motorische Funktion TTSTAND-Geschwindigkeit unter Vamorolon 6mg/kg/Tag im Vergleich zu Placebo (erstellt nach [13])

© [M] Springer Medizin Verlag GmbH; Santhera Germany GmbH

Therapie der Duchenne-Muskeldystrophie mit Kortikosteroiden über alle Altersstufen

Grundlagen und Real-World-Erfahrungen mit Vamorolon

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Santhera Germany GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Mann greift sich an den Fuß.

© Jan-Otto / Getty Images / iStock

Therapievergleich

Akuter Gichtanfall: Am Ende machen alle Wirkstoffe ihren Job

Ein Hinweisschild mit Bundesadler vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.

© Uli Deck/picture alliance/dpa

Update

Urteil

Bundesverfassungsgericht: Triage-Regelung nicht mit Grundgesetz vereinbar