Risikofaktor Übergewicht
Gestationsdiabetes nimmt im Nordosten stark zu
Starker Anstieg bei der AOK: Jede siebte Schwangere in Mecklenburg-Vorpommern hat 2021 die Diagnose Gestationsdiabetes bekommen. Fünf Jahre zuvor war es jede Zwölfte.
Veröffentlicht:Schwerin. In Mecklenburg-Vorpommern wird immer häufiger ein Gestationsdiabetes diganostiziert. Im Jahr 2021 erhielt jede siebte Schwangere diese Diagnose, teilte die AOK Nordost nach der Auswertung eigener Daten mit. Fünf Jahre zuvor sei es erst jede Zwölfte gewesen. Ein Anstieg um 70 Prozent.
Die Gynäkologin am AOK-Ärztehaus Centrum für Gesundheit in Berlin, Kerstin Runiewicz, erklärte: „Ich sehe immer mehr schwangere Patientinnen, die ein Risiko dafür mitbringen, zum Beispiel, weil sie übergewichtig beziehungsweise adipös sind oder, weil sie sich zu wenig bewegen.“
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Auch mit dem Alter der Mütter steigt das Risiko
Zudem steige das Alter von Schwangeren. Laut der Kasse waren AOK-versicherte Mütter aus MV bei der Geburt ihres Kindes 2016 im Schnitt 29,4 Jahre alt, 2021 dann 30 Jahre. Während von den Frauen, die im Alter von 20 bis 29 Jahren ein Kind bekamen, nur 3,5 Prozent die Diagnose Gestationsdiabetes erhielten, waren es bei den 30- bis 39-Jährigen rund 14 Prozent und bei den über 40-Jährigen sogar rund 24 Prozent, wie es hieß. Diese Angaben beziehen sich auf die Jahre 2016 bis 2021.
Ein weiterer Grund für die Zunahme der Zahlen ist laut AOK, dass heute häufiger auf Schwangerschaftsdiabetes getestet wird als früher. Inzwischen müsse allen Schwangeren in Deutschland im sechsten oder siebten Monat der Schwangerschaft ein Test auf Gestationsdiabetes angeboten werden. Empfohlen wird Schwangeren bei der Diagnose Gestationsdiabetes eine Änderung des Lebensstils und eine Regulierung des Zuckerwertes durch einen Diabetologen.
Die AOK Nordost ist in MV die größte Krankenkasse. Rund jede und jeder Vierte ist den Angaben zufolge in dem Bundesland bei der AOK Nordost versichert. (dpa)