Vorgaben von EU-Richtlinie

Hartmannbund: Mutterschaftsregeln endlich auch für selbstständige Ärztinnen

Mutterschaftsleistungen auch für selbstständige Ärztinnen fordert der Hartmannbund. Eine Richtlinie der Europäischen Union müsse endlich umgesetzt werden.

Veröffentlicht:
Angestellte Ärztinnen profitieren von Mutterschutzregeln. Niedergelassene Kolleginnen warten immer noch auf vergleichbare Leistungen.

Angestellte Ärztinnen profitieren von Mutterschutzregeln. Niedergelassene Kolleginnen warten immer noch auf vergleichbare Leistungen.

© HNFOTO / stock.adobe.com

Berlin. Der Hartmannbund sieht selbstständige Ärztinnen benachteiligt. Sie hätten im Gegensatz zu angestellten Kolleginnen weder Anspruch auf Zahlung von Mutterschaftsgeld noch gelte für sie die gesetzliche Mutterschutzfrist, kritisierte Dr. Wenke Wichmann, Sprecherin des Ausschusses Ärztinnen im Hartmannbund, am Dienstag anlässlich der internationalen Frauentags am 8. März.

Bereits 2010 sei eine EU-Richtlinie verabschiedet worden, welche die Mitgliedstaaten verpflichtet, für selbständige und angestellte Frauen gleichwertige Mutterschaftsleistungen zu gewähren. „Wir brauchen eine geschlechtergerechte Regelung, die es Ärztinnen in der Niederlassung ermöglicht, Mutterschutz- und Elternzeiten wahrzunehmen, ohne dass dies die Versorgung einschränkt und Ärztinnen wirtschaftlich in Bedrängnis bringt“, sagte Dr. Galina Fischer, ebenfalls Sprecherin des Ausschusses.

Gendermedizin muss in die Lehrpläne

Ebenfalls am Dienstag verlangte das Forum Hausärztinnen im Deutschen Hausärzteverband eine stärkere Integration geschlechtsspezifischer Medizin in das Medizinstudium. Die gendersensible Medizin noch immer nicht ausreichend in den Curricula der medizinischen Fakultäten integriert.

Lesen sie auch

„Das ist nur schwer nachzuvollziehen, gerade, weil so mancher Unterschied zwischen den Geschlechtern entscheidend für Diagnostik, Behandlung und Therapieerfolg ist. Bei Menschen, die nicht binär eingeordnet werden können, stehen wir bezogen auf die geschlechtersensible Medizin noch ganz am Anfang der Forschung“, sagte Professorin Nicola Buhlinger-Göpfarth, Sprecherin des Forums. (eb)

Mehr zum Thema

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Leicht geringere Sterblichkeitsrate

Sind Frauen besser bei Ärztinnen aufgehoben?

Frühjahrstagung des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands

Herzinfarkt oder Panikattacke? Der Chatbot weiß Bescheid

Das könnte Sie auch interessieren
Verschiedene Gesichter

© Robert Kneschke / stock.adobe.com / generated with AI

Seltene Erkrankungen

GestaltMatcher – Per Gesichtsanalyse zur Orphan Disease-Diagnose

Künstliche Intelligenz gilt auch in der Medizin als Schlüsseltechnologie, mit deren Hilfe zum Beispiel onkologische Erkrankungen stärker personalisiert adressiert werden könnten.

© Kanisorn / stock.adobe.com

EFI-Jahresgutachten 2024 übergeben

KI: Harter Wettbewerb auch in der Medizin

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Tag der Privatmedizin 2023

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen