Ansturm auf die Arztpraxen

Hausärztinnen und Hausärzte: „Wir gehen auf dem Zahnfleisch!“

Die hohen Infektionszahlen bei akuten Atemwegserkrankungen bringen die Mitglieder des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands nach eigenen Angaben an ihre Belastungsgrenze. Vielerorts bekämen die Patienten keine Termine mehr, die Wartezeiten sind hoch.

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Berlin. Die hohen Infektionszahlen bei akuten Atemwegserkrankungen bringen Praxen nach Angaben des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands an ihre Belastungsgrenze. „Wir erleben aktuell genau das, wovor wir bereits im Sommer gewarnt haben“, sagte der Verbandsvorsitzende Markus Beier dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Die Hausarztpraxen laufen einmal mehr auf dem Zahnfleisch - und das, obwohl die Grippesaison noch gar nicht angefangen hat."

Patientinnen und Patienten bekämen vielerorts keine Termine mehr, die Wartezeiten würden immer länger, und für die Behandlung selbst bleibe kaum noch Zeit, so Beier. Dies sei politischen Fehlentscheidungen in den vergangenen Jahren geschuldet. Von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) forderte der Verbandschef erneut einen Krisengipfel, um die hausärztliche Versorgung sicherzustellen. Es brauche unter anderem einen Abbau von Bürokratie. „Ansonsten werden immer mehr Menschen schlichtweg ohne Hausarztpraxis dastehen.“

Corona, Erkältungen und auch Grippe trüben die Vorweihnachtszeit in Deutschland. Im Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) von vergangener Woche war von hochgerechnet etwa 7,9 Millionen akuten Atemwegserkrankungen (vorheriger Bericht: 7,1 Millionen) bundesweit die Rede, unabhängig von Arztbesuchen. Nachdem vor allem Corona schon länger dominiert, rief das RKI jüngst den Beginn der RSV-Welle aus. Nun nehmen auch Grippe-Nachweise deutlich zu. Die Grippewelle, ausgelöst durch Influenza-Viren, hat nach RKI-Definition aber noch nicht begonnen. (dpa)

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