Gefährliche Sonne

Hautkrebs ist häufige Berufskrankheit auf dem Bau

Mit den steigenden Temperaturen wachsen die Risiken aufgrund der UV-Strahlung. Eine AOK-Umfrage zeigt, dass nicht alle die Gefahr ernst nehmen. Die Bauwirtschaft schaut genauer hin.

Veröffentlicht:
Arbeiten auf dem Bau: Für Menschen, die viel im Freien arbeiten, ist die Sorge vor Hautkrebs eine ständige Begleiterin.

Arbeiten auf dem Bau: Für Menschen, die viel im Freien arbeiten, ist die Sorge vor Hautkrebs eine ständige Begleiterin.

© Mercedes Rancaño Otero/Getty Images/iStock

Berlin. Der Klimawandel sorgt für einen zumindest zeitweisen Anstieg der ultravioletten Strahlung. Darauf hat das Bundesamt für Strahlenschutz in diesem Jahr verwiesen. Dass Sonnenstrahlung Hautkrebs verursachen kann, ist vielen Menschen in Deutschland bewusst. Jeder zweite hat sogar regelrecht Angst davor. Das geht aus einer Forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes hervor.

„Angst ist immer ein schlechter Ratgeber, deshalb sei es wichtig die Krebsfrüherkennung regelmäßig wahrzunehmen“, kommentierte die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands Dr. Carola Reimann die Umfrageergebnisse.

Der Präventionsgedanke hat sich allerdings noch nicht flächendeckend durchgesetzt. Ein Drittel der Befragten gibt an, nicht einmal zur Sonnencreme zu greifen, um sich gegen Hautkrebs zu wappnen. Zugleich wird auch die Hautkrebs-Früherkennung der gesetzlichen Krankenkassen nicht ausreichend wahrgenommen. 28 Prozent der Befragten haben das Screening bisher nicht genutzt. Viele halten es für nicht notwendig.

Lesen sie auch

Berufsgenossenschaft warnt vor weißem Hautkrebs

Für die Beschäftigten auf dem Bau und der baunahen Wirtschaft, die viel im Freien arbeiten, ist die Sorge vor Hautkrebs eine ständige Begleiterin. Im Jahr 2021 gab es knapp 2.600 neue Verdachtsanzeigen auf Plattenepithelkarzinome, hat die Berufsgenossenschaft Bau am Donnerstag bekannt gegeben.

Damit seien 15,7 Prozent aller Meldungen zu Berufskrankheiten auf dem Bau des vergangenen Jahres auf dieses Krankheitsbild entfallen. Gleichwohl verzeichnet die Berufsgenossenschaft einen leichten Rückgang. Ein Jahr zuvor hatte es noch 2768 Verdachtsanzeigen auf weißen Hautkrebs, also Plattenepithelkarzinome oder multiple aktinische Keratosen der Haut gegeben (siehe nachfolgende Grafik).

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Hohe UV-Belastung, irreversible Schäden

Michael Kirsch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der BG Bau wollte am Donnerstag gleichwohl keine Entwarnung geben. „Die Krankheit bleibt einer der Schwerpunkte unserer Präventionsarbeit. Auf dem Bau arbeiten die Beschäftigten überwiegend im Freien und sind der natürlichen UV-Strahlung ausgesetzt“.

Wenn der Sonnenbrand da ist, ist die Haut bereits geschädigt. Darauf hat die ärztliche Direktorin des Arbeitsmedizinischen Dienstes der BG Bau Dr. Anette Wahl-Wachendorf am Donnerstag verwiesen. „Eine hohe und vor allem dauerhafte Belastung verursacht irreversible Hautschädigungen. Prävention reduziert das Hautkrebsrisiko deutlich“, sagte die Arbeitsmedizinerin. (af)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesetzgebungsvorhaben des BMG

Was das Gesundheitsministerium plant – und was es liegenlässt

Körperliche Aktivität

Gegen chronische Kreuzschmerzen hilft Gehen – und zwar täglich

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Bepanthen® Augen- und Nasensalbe bildet Schutzschicht gegen Pollen

© unsplash/Alex Jones

Sommer, Pollen, Allergie

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe bildet Schutzschicht gegen Pollen

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Neue Erkenntnisse wie Makrophagen Tattoofarben speichern

© jjpoole & Hautzellen Gewebe – Vektor Illustration I  Benjamin Toth ; überarbeitet von Brickenkamp-PR

Langanhaltende Tattoos

Neue Erkenntnisse wie Makrophagen Tattoofarben speichern

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Hauttumoren bei Kindern: Was Sie wissen sollten

© Pixelshot | Brickenkamp-PR GmbH

Hauttumoren

Hauttumoren bei Kindern: Was Sie wissen sollten

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Abb. 1: Weniger als 50% der Systemtherapie-geeigneten Patientinnen und Patienten werden auch eine Systemtherapie beginnen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Atopische Dermatitis

Optimale Krankheitskontrolle mit der richtigen Behandlung für höhere Patientenzufriedenheit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: AbbVie Deutschland GmbH und Co. KG, Wiesbaden
JAK-Inhibitor: Zulassungserweiterung bei Jugendlichen mit AD

© Cunaplus_M.Faba / Getty Images / iStock

Atopische Dermatitis

JAK-Inhibitor: Zulassungserweiterung bei Jugendlichen mit AD

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: AbbVie GmbH und Co. KG, Wiesbaden
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

Bei der Frage, ob und wann die Nieren gespült werden sollten, herrscht Uneinigkeit.

© Hifzhan Graphics / stock.adobe.com

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!