Inflation

Energiekrise: Holetschek befürchtet „Knock-out“ von Kliniken und Heimen

Bayerns Gesundheitsminister fürchtet wegen steigender Energiepreise und hoher Inflation schwere Verwerfungen in der Gesundheitsversorgung. Der Bund müsse Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen finanziell helfen.

Veröffentlicht:
„Viele Kliniken und Gesundheitseinrichtungen unseres Landes stehen vor dem Knock-out“: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU).

„Viele Kliniken und Gesundheitseinrichtungen unseres Landes stehen vor dem Knock-out“: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU).

© Sven Hoppe / dpa / picture alliance

Berlin/München. Vor einem „Knock-out“ zahlreicher Krankenhäuser und Pflegeheime hat Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek gewarnt. „Inflation und Energie-Krise sorgen für Kostenexplosionen, die letztlich die Versorgung der Menschen gefährden“, sagte der CSU-Politiker am Dienstag in München.

Nahezu sämtliche Einrichtungen des Gesundheitswesens seien von hohen Energie- und Sachkosten, Pandemie sowie Personalproblemen teils schwer getroffen. Vor Beginn der am Mittwoch stattfindenden Ministerpräsidentenkonferenz rief Holetschek den Bund auf, rasch Finanzhilfen für die Einrichtungen auf den Weg zu bringen.

Ministerpräsidenten beraten am Mittwoch

„Die aktuellen Entwicklungen führen jetzt schon zu einem dramatischen Versorgungsengpass“, warnte auch der Vizepräsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Thomas Lemke. Die Kliniken könnten die steigenden Energiekosten nicht einfach an die Patientinnen und Patienten weitergeben. „Ohne ein schnelles Eingreifen des Bundes im Hinblick auf finanzielle Unterstützung droht eine Beeinträchtigung der Gesundheitsversorgung in Deutschland“, warnte Lemke.

Lesen sie auch

Die Vorsitzende der Bayerischen Krankenhausgesellschaft und Landrätin des Landkreises Kitzingen, Tamara Bischof, betonte, im ländlichen Raum seien die Landkreise für die Sicherstellung der Krankenhausversorgung verantwortlich. „Dafür brauchen wir verlässliche finanzielle Grundlagen auch in Zeiten hoher Inflation.“

Kritik an Lauterbachs Reformplänen

Auch brauche es mehr Planungssicherheit bei der anstehenden Krankenhausreform. Die Vorschläge von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für Vorhaltepauschalen in der Geburtshilfe gingen an der Realität vorbei, „wenn damit lediglich vier Einrichtungen in ganz Bayern eine bessere finanzielle Absicherung erhalten sollen“, kritisierte Bischof.

Der Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, Roland Engehausen, erklärte, Reformen der Krankenhausstrukturen seien notwendig, lösten aber nicht die akuten Liquiditäts- und Finanzierungsprobleme der Krankenhäuser in Bayern. (hom)

Lesen sie auch
Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zum geplanten „Gesundheitspunkt“ im Rems-Murr-Kreis

Gesucht ist eine kluge Koproduktion der ambulanten Versorgung

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt