Sachsen-Anhalt

In der "Lebensschule" kerngesund werden

In den "Gezeiten"-Kliniken sollen die Patienten im Kern geheilt werden. Das erste ostdeutsche Haus steht jetzt bei Magdeburg.

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WENDGRÄBEN. Nicht weniger als "Kerngesundheit" steht in "Gezeiten"-Häusern im Mittelpunkt. Unlängst wurde im Schloss Wendgräben bei Magdeburg die erste ostdeutsche Klinik des Familienunternehmens eröffnet. Menschen im Kern heilen zu wollen, bestärkte die "Gezeiten"-Gründer Elke und Dr. Manfred Netling vor mehr als zehn Jahren eine Klinik für psychosomatische und Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) zu gründen.

Jüngstes der mittlerweile vier Fachkrankenhäuser ist das 45-Betten-Haus in Wendgräben mit den Bereichen Orthopädische Psychosomatik, Allgemeine Psychosomatische Klinik sowie Kinder- und Jugendklinik. Behandelt werden Patienten mit chronischen Schmerzen genauso wie mit Depressionen oder Abhängigkeitserkrankungen; bei Kindern und Jugendlichen auch Essstörungen, Traumafolgen, Angsterkrankungen.

"Nicht immer lassen Symptome auf die Ursache von Erkrankungen oder Beschwerden und schon gar nicht auf deren Komplexität schließen", sagt Chefarzt Klaus von Ploetz, promovierter Arzt und Philosoph. "Hinzu kommt, dass die moderne Medizin zunehmend zur Ingenieurskunst wird, die außer acht lässt, dass wir ein autonomes Nervensystem haben." Von Ploetz setzt nach eigenen Angaben auf ganzheitliche Behandlungen. Achtsamkeit und Nachhaltigkeit gehört für ihn zur Grundhaltung. "Wer Achtsamkeit schätzen gelernt hat, kann seinen Weg achtsam fortsetzen." In seiner "Lebensschule" lernen Patienten mit Hilfe von Qigong, Atemübungen, Yoga oder auch Meditation, die Physiologie aufzuwecken, "in den Körper zu finden, Ying und Yang ins Gleichgewicht zu bringen".

Wer heilen will, muss verstehen lernen. Das gilt in Wendgräben sowohl für Ärzte und Therapeuten als auch für die Patienten, gilt ebenso in der Sucht- wie in der Schmerztherapie. "Sucht, egal welcher Art", sagt von Ploetz, "ist immer die Suche nach Mitteln, mit dem Leben zurechtzukommen. Wer das erkennt, kann lernen, seinem selbstschädigenden Verhalten etwas entgegenzusetzen und der Gesundheit eine Chance zu geben." Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die eigene Balance.

An seiner Seite weiß er so erfahrene Therapeuten und Ärzte, wie die Orthopädin und Rheumatologin Prof. Karin Kluge. Die meisten Patienten bleiben zwischen vier bis sechs Wochen in Wendgräben, Jugendliche auch bis zu drei Monate. Am Haus etablierte Selbsthilfegruppen sollen helfen, am Ball zu bleiben. Obwohl Privatklinik, seien etwa 30 Prozent der Patienten des Wendgräbener Gezeiten-Hauses gesetzlich krankenversichert. "Wir haben den Kassen unser Konzept vorgestellt, die hohe und nachhaltige Erfolgsquote hat überzeugt. Die meisten Einzelfallentscheidungen sind positiv."(zie)

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