Kasse gibt Ärzten Schuld für Krankengeld-Anstieg

HANNOVER (cben). Die KKH Allianz verzeichnet "eine Kostenexplosion" beim Krankengeld, und sieht Ärzte mit in der Verantwortung für die Kostensteigerung.

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Ärzte sollten sich öfter untereinander austauschen, fordert Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH Allianz. © cben

Ärzte sollten sich öfter untereinander austauschen, fordert Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH Allianz. © cben

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Im vergangenen Jahr fehlte jeder Arbeitnehmer an 15,9 Tagen im Job, teilte die Kasse mit. Im Jahr 2006 waren es noch 13,7 Fehltage. Als eine Ursache dafür hat die KKH Allianz ausgemacht, dass Ärzte die Behandlungen schlecht koordinieren. "Ärzte ordnen oftmals Untersuchungen an und verweisen an einen Kollegen. Der Austausch von Informationen wie Krankheitsbilder oder Behandlungsmöglichkeiten findet unter Medizinern zu wenig statt. Der Patient rennt von Arzt zu Arzt mit nur mäßigem Erfolg." Dies habe Auswirkungen auf die Länge der Krankschreibung, sagt Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH Allianz.

Als Folge entstünden zusätzliche Krankengeldzahlungen "in Millionenhöhe", so Kailuweit. Vor allem die Langzeitkranken, die länger als sechs Wochen fehlen, kommen für die Kasse teuer. Während die KKH Allianz im Jahr 2006 noch durchschnittlich elf Wochen Krankengeld auszahlte, waren es im vergangenen Jahr bereits zwölf Wochen. "Vor fünf Jahren flossen pro Jahr 154 Millionen Euro in diesen Bereich, im vergangenen Jahr waren es bereits 225 Millionen - eine Steigerung um über 40 Prozent", erklärt Kailuweit.

Gestiegen ist die Zahl die Fälle von Arbeitsunfähigkeit, und zwar von 811 000 (2006) auf 1,02 Millionen (2009) bei 890 000 erwerbstätigen Mitgliedern der KKH Allianz. Das entspricht einer Zunahme um 14 Prozent. Die Kasse musste in diesem Zeitraum rund 71 Millionen Euro mehr Krankengeld zahlen. Vor allem psychische und Verhaltensstörungen nahmen zu (plus 13 Prozent seit 2006) und verursachten rund 70 Prozent der Kostensteigerungen.

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