Koalition entschärft Wettbewerb in GKV

BERLIN (ble). Mit einem umfassenden Gesetzespaket will die große Koalition in den kommenden Wochen die letzten Hürden für den Start des Gesundheitsfonds ab 2009 nehmen.

Veröffentlicht:

Dabei dreht die Regierung mit dem Entwurf zum GKV-Organisations-Weiterentwicklungsgesetz den Wettbewerb teilweise zurück. Heute ist die Vorlage Thema in einer vierstündigen Anhörung im Gesundheitsausschuss des Bundestags. So sollen nach den Plänen der Koalition alle Kassen ab 2010 notfalls auch pleitegehen können. Allerdings soll die geregelte Schließung einer Not leidenden Kasse Vorrang vor der Einleitung eines Insolvenzverfahrens haben.

Bei der hausarztzentrierten Versorgung setzt Schwarz-Rot durch ein Ultimatum auf die flächendeckende Einführung von Verträgen bis zum 30. Juni 2009. Gleichzeitig sollen Verbände oder Gemeinschaften, in denen wie beim Bayerischen Hausärzteverband mindestens 50 Prozent der Hausärzte organisiert sind, im Vergleich zu den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) Vorrang beim Abschluss von Hausarztverträgen genießen. Ein Schiedsverfahren soll dieser Forderung Nachdruck verleihen. Für die KVen dürften so nur noch kleinere Verträge oder die Rolle als Lückenfüller bleiben.

Eine Entschärfung des Wettbewerbs plant die Koalition auch beim Einkauf von Hilfsmitteln durch die Kassen: So wird die für 2009 geplante Pflicht zur Ausschreibung von Hilfsmitteln in eine "Kann-Vorschrift" umgewandelt. Dadurch will die Koalition die mittelständisch geprägte deutsche Hilfsmittelbranche schützen.

Lesen Sie dazu auch: Nach der Reform ist vor der Reform - der Bundestag plant ein Regelungs-Potpourri Ärzte-Altersgrenze: 68er-Regelung für Vertragsärzte fällt am 1. Oktober Weiterbildung: Regierung stärkt Weiterbildung in Hausarzt-Praxen Psychotherapeuten: Berlin will feste Quote für Kindertherapeuten Enterale Ernährung: Koalition nimmt Krankenkassen stärker in die Pflicht

Schlagworte:
Mehr zum Thema

143. Hauptversammlung des Marburger Bundes

Marburger Bund fordert flexiblere Weiterbildung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview zum 128. Deutschen Ärztetag

StäKo-Vorsitzender Herrmann: „Unsere Weiterbildungen sind überladen“

Lesetipps
Dr. Sonja Mathes sprach sich bei der Hauptversammlung des Marburger Bundes dafür aus, die Kolleginnen und Kollegen dabei zu unterstützen, die bald obligatorische Zeiterfassung für Ärzte an Unikliniken konsequent einzufordern.

© Rolf Schulten für die Ärzte Zeitung

143. Hauptversammlung des Marburger Bundes

MB-Delegierte: Elektronische Zeiterfassung an Unikliniken muss durchgesetzt werden

Dr. Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes

© Porträt: Rolf Schulten | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

Podcast „ÄrzteTag vor Ort“

Klinikärzte in der Primärversorgung – kann das gehen, Herr Dr. Botzlar?