EU-Abgeordnetenanalyse

Krebsbekämpfer zählen zu den einflussreichsten EU-Parlamentariern

Unter den acht Mitgliedern des Sonderausschusses des EU-Parlamentes zur Krebsbekämpfung sind sechs Ärzte. Sie alle zählen zu den Top-10 der EU-Gesundheitspolitiker.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Ärzte im EU-Parlament

Im EU-Parlament versucht jeder Abgeordnete, Interessen am besten durchzusetzen. Bei den Gesundheitspolitikern gelingt dies vor allem Parlamentariern, die auch Ärzte sind, wie eine aktuelle Analyse zeigt.

© Dwi Anoraganingrum / Geisler-Fotopress / picture alliance

Brüssel. Im Ranking der Plattform VoteWatchEurope und der Agentur BCW Brussels über die einflussreichsten EU-Parlamentarier hat der Arzt und südwestfälische CDU-Europaabgeordnete Dr. Peter Liese in puncto Gesundheitspolitik reüssiert. Nach der Auswertung des politischen Einflusses auf die Gesetzgebung in Kombination mit Aktivitäten in Sozialen Medien kommt Liese in der Kategorie Gesundheitspolitik auf die Spitzenposition im EU-Parlament.

Liese arbeitet nach eigenen Angaben seit vielen Jahren an der Frage, wie Europa im Gesundheitsbereich besser zusammenarbeiten kann, um Patienten besser zu helfen. „Durch die Corona-Krise und die Entwicklung der Impfstoffe ist das Thema in den Vordergrund geraten. Die Corona-Krise ist leider noch nicht vorbei und wir müssen weiterhin alles tun, um Menschenleben zu schützen und gleichzeitig die Freiheit, insbesondere für junge Menschen, zu erhalten“, kommentiert der Mediziner.

Zusammenarbeit über Grenzen hinweg

Dass Liese auch Mitglied im Sonderausschuss des Parlamentes zur Krebsbekämpfung (Beating Cancer/BECA) ist ist kein Zufall. „Eine ganz, ganz wichtige Priorität ist für mich die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Krebs. Wir müssen Forschern, die über Grenzen hinweg zusammenarbeiten, um insbesondere Krebs von Kindern und seltene Krebsarten zu bekämpfen, Hürden aus dem Weg räumen und Patienten mehr Chancen für innovative Therapien zu geben. Dies gilt dort, wo man Krebs bisher gar nicht heilen kann, und auch dort, wo die bestehenden Therapien, wie zum Beispiel die Chemotherapie mit vielen Nebenwirkungen behaftet sind.“, verdeutlicht Liese.

Unter den zehn einflussreichsten Gesundheitspolitikern im EU-Parlament finden sich in dem Ranking nach Liese auf Platz zwei die BECA-Vizevorsitzende Sara CERDA (Portugal/Sozialisten), gefolgt von dem BECA-Vorsitzenden Bartosz Arlukowicz (Polen/EVP) sowie dem BECA-Mitglied Véronique Trillet-Lenoir (Frankreich/Liberale), die selbst Onkologin ist.

Somit besetzen vier Ärzte die ersten vier Ränge im Ranking der einflussreichsten Gesundheitspolitiker in den Reihen der EU-Abgeordneten. Auf dem sechsten Rang folgt die italienische Ärztin und BECA-Mitglied Alessandra Moretti (S&D), danach die Ausschusskollegen Nicolae Stefanuta (Rumänien/Renew Europe) und die ehemalige spanische Gesundheitsministerin und Ärztin Dolors Montserrat (EVP) sowie die französische Grüne Michèle Rivasi.

Mehr zum Thema

Vor dem World Health Assembly

WHO-Pandemieabkommen noch lange nicht konsensfähig

Leicht geringere Sterblichkeitsrate

Sind Frauen besser bei Ärztinnen aufgehoben?

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert