Neue Maßnahmen

Leopoldina will mehr Einsatz für weniger Corona

Die Zahl der Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 steigt – Bund und Länder reagieren mit weiteren Einschränkungen. Wissenschaftler der Leopoldina halten die Maßnahmen für unzureichend: Was getan werden muss, sei bekannt.

Thomas HommelVon Thomas Hommel Veröffentlicht:
Fordert die Durchsetzung verpflichtender und einheitlicher Schutzmaßnahmen: Leopoldina-Präsident Professor Gerald Haug.

Fordert die Durchsetzung verpflichtender und einheitlicher Schutzmaßnahmen: Leopoldina-Präsident Professor Gerald Haug.

© Britta Pedersen/dpa

Berlin. Es sollte ein Treffen von „historischer Dimension“ werden. Doch die Bund-Länder-Beschlüsse zur Eindämmung der Corona-Pandemie stoßen auf mehr Kopfschütteln denn Zustimmung.

Am Donnerstag hat sich auch die renommierte Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina mit Kritik zu Wort gemeldet. Die Entscheidungen, so das Fazit der Wissenschaftler, reichten nicht aus, um das Infektionsgeschehen zu kontrollieren und einzudämmen.

Einheitliche, verpflichtende Regeln

Angesichts „sprunghaft“ steigender Infektionszahlen sei „konsequenteres Handeln“ nötig. „In den kommenden Tagen und Wochen kann die Eindämmung der Pandemie nur noch dann gelingen, wenn die Bundesländer verpflichtende und einheitliche Schutzmaßnahmen vereinbaren und durchsetzen“, sagte der Präsident der Leopoldina, Professor Gerald Haug.

Einschränkungen müssten bereits ab 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen „verpflichtend“ greifen. Eine Empfehlung reiche nicht.

Auch wenn das Infektionsgeschehen in manchen Bundesländern bisher geringer sei als in anderen Regionen, seien „einheitliche Regeln“ nötig, betonen die Wissenschaftler. Die Regeln müssten auf bundesweit gültigen Grenzwerten aufsetzen. „Nur so wird das Vertrauen in die politischen Entscheidungen und die Einsicht in die Notwendigkeit der Maßnahmen gestärkt.“

Antigen-Tests ergänzend einsetzen

Welche Situationen eine Übertragung des Virus begünstigen, sei mittlerweile bekannt, betont die Leopoldina-Akademie. „Viele und enge Kontakte in geschlossenen Räumen, wenig Frischluftzufuhr, dichtes Gedränge drinnen oder draußen und Sprechen in lebhafter oder lauter Umgebung“. Es sei daher wichtig, Masken korrekt zu tragen, Räume gut und regelmäßig zu lüften und Menschenansammlungen zu meiden.

Tests seien „gezielt“, sprich „in Abhängigkeit vom jeweiligen Infektionsrisiko“ einzusetzen. Antigen-Schnelltests könnten trotz einer im Vergleich zur PCR geringeren Genauigkeit den Nachweis einer Infektiosität erbringen. Wichtig seien „leicht zugängliche, verständliche und verlässliche Abläufe für Testung, Ergebnismitteilung und Interpretation“.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung

Symposium der Paul-Martini-Stiftung

COVID-19 akut: Früher Therapiestart effektiv

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse