Corona-Pandemie

Mehr SARS-CoV-2-Tests in Brandenburg – aber keine höheren Honorare

Ärzteschaft und Politik in Brandenburg sind sich einig, dass die Änderung der Testverordnung des Bundesgesundheitsministeriums zu schnell kommt und Ärzte zu wenig Geld dafür bekommen.

Veröffentlicht:
Ein Arzt nimmt in der Corona-Teststelle am Berlin-Brandenburger Flughafen Schönefeld einen Abstrich für einen Coronavirus-Test.

Ein Arzt nimmt in der Corona-Teststelle am Berlin-Brandenburger Flughafen Schönefeld einen Abstrich für einen Coronavirus-Test.

© Britta Pedersen / dpa

Potsdam. Künftig sollen wieder mehr Brandenburger auf Corona getestet werden. Doch die Ärzteschaft des Landes fordert dafür kostendeckende Honorare. Das ist das Ergebnis einer Telefonkonferenz des Potsdamer Gesundheitsministeriums, der Landkreise und kreisfreien Städte sowie der KV am Donnerstagabend.

Hintergrund ist die Änderung der Testverordnung des Bundesgesundheitsministeriums: Von Samstag an sind Corona-Tests für Einreisende aus Risikogebieten verpflichtend vorgeschrieben. Zudem können sich auch Reiserückkehrer aus anderen Gebieten, selbst wenn sie symptomfrei sind, auf COVID-19 testen lassen.

„Weltweit explodiert die Zahl der Corona-Neuinfektionen“, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). Man befinde sich noch immer in der Pandemie. „Deswegen ist es richtig, dass wir zum Ende der Ferienzeit und mit dem Schulbeginn noch mehr Menschen testen, um eine zweite Corona-Welle und damit einen erneuten Lockdown zu verhindern.“

Für die nötigen Teststrategien seien aber faire Bedingungen nötig, so Nonnemacher. „Die vom Bund vorgesehene Vergütung von pauschal 15 Euro pro Test für die ärztliche Leistung ist deutlich unterfinanziert, was die schnelle Umsetzung erschwert.“

Zum Vergleich: Für die Tests von Lehrern und Erziehern bezahlt das Land Brandenburg insgesamt rund 75 Euro an niedergelassene Ärzte und Labore.

KV mahnt fairen Lastenausgleich an

Deutlich wurde auch der stellvertretende Vorsitzende der KV Brandenburg, Andreas Schwarz. „Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte haben seit Beginn der Corona-Pandemie bei der Versorgung und Testung tatkräftig mitgewirkt.“

Der Bund könne nicht „ständig neue Regeln so kurzfristig politisch verkünden, und die Umsetzung dann einfach in die Hände der niedergelassenen Ärzte und der von den KVen betriebenen Testzentren legen.“ Die Lasten müssten fair verteilt und ausreichend finanziert werden, mindestens in der mit dem Land vereinbarten Höhe für die Testungen in Schulen und Kitas.

Schon bei der letzten Mitgliederversammlung der KVBB im Sommer hatten Labormediziner beklagt, dass die Honorare für Corona-Tests oft nicht einmal die Kosten für die Testkits abdeckten. (lass)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

Lesetipps
Eine Person balanciert auf einem Grad.

© RFBSIP / stock.adobe.com

Große Datenbankanalyse

Schwindel als mögliches Warnsignal für Alzheimer

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

© Porträt: Antje Boysen / DEGAM | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?