Krankmeldungen bei KKH

Muskel-Skelett-Erkrankungen sind Ursache Nummer eins für AU-Fälle

Im ersten Halbjahr 2021 sind Muskel-Skelett-Erkrankungen Ursache für jede fünfte Krankmeldung gewesen, berichtet die KKH. Der Anteil an allen AU-Fällen hat in der Corona-Pandemie besonders zugenommen.

Veröffentlicht:
Mann hält sich im Stehen den Rücken und schaut auf einem Laptop auf seinem Schreibtisch.

Wenn Stuhl, Tisch und Mensch nicht zusammenpassen, werden Rückenschmerzen bei ständigem Homeoffice wahrscheinlicher.

© Christin Klose / picture alliance

Hannover. Das coronabedingt häufigere Arbeiten zu Hause sorgt nach Beobachtung der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) verstärkt für Rückenbeschwerden. Wie die Krankenkasse mitteilte, sind im ersten Halbjahr 2021 bundesweit 20,4 Prozent der eingereichten Atteste bei der Arbeit auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurückzuführen. Basis für die Erhebung sind die Arbeitsunfähigkeits-Daten von rund 800.000 pflicht- oder freiwillig versicherten KKH-Mitgliedern.

Im Vorjahr habe der Anteil solcher Krankschreibungen noch bei 17,3 Prozent gelegen. Und in den Jahren zuvor bewegte er sich demnach zwischen 15 und 16 Prozent (siehe nachfolgende Grafik). Auch die Krankheitsdauer ist dabei nach Angaben der KKH gestiegen: 25,4 Prozent der Fehltage gehen demzufolge auf Erkrankungen des Bewegungsapparats zurück. In den Jahren zuvor lag der Anteil in dieser Kasse zwischen 22 und 23 Prozent.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Die KKH gibt an, dass bei dieser Kasse versicherte Arbeitnehmer mit diagnostizierten Muskel-Skelett-Erkrankungen bis Ende Juni dieses Jahres 1,5 Millionen Fehltage im Job verursacht hätten.

Auch psychische Belastungen können Schmerzauslöser sein

Als Gründe vermutet die Kasse die Arbeitsbedingungen im Homeoffice. Dort fehlten häufig ein geeigneter Schreibtisch und Bürostuhl. Das lange Sitzen in ungesunder Haltung vor dem Rechner habe daher mehr Nacken-, Schulter- und Rückenbeschwerden zur Folge.

Auch psychische Belastungen könnten Verspannungen und Schmerzen verursachen, hieß es. Themen wie die Wirtschaftskrise aufgrund der Pandemie, Existenzängste und das Gefühl des Kontrollverlustes schlagen demnach vielen auf die Seele. Außerdem verschwimmen im Homeoffice die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben immer stärker.

Für die Zeit nach der Pandemie rät die KKH Unternehmen, bei Fortsetzung des Homeoffice ihr Gesundheitsmanagement auch auf die Beschäftigung zu Hause auszuweiten. Auch wer in der eigenen Wohnung arbeite, brauche einen ergonomischen Arbeitsplatz und Präventionsangebote, wie aktive Pausen und spezifische Rückenübungen. (dpa)

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 2: AIOLOS-Studie: Therapieabbrüche nach Gründen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Aktive schubförmige Multiple Sklerose

Ofatumumab: Wachsende Evidenz stützt frühe hochwirksame Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Abb. 1: Alle Kinder hatten B-Zell-Werte im altersspezifischen Normbereich

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [5]

MS-Therapie in Schwangerschaft und Stillzeit

Ocrelizumab: einfache und flexible Therapie in jeder Lebensphase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Abb. 1: CHAMPION-NMOSD – Zeit bis zum ersten bestätigten Schub bei Patientinnen und Patienten mit NMOSD (primärer Endpunkt)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [7]

Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen

Mit Ravulizumab Schubfreiheit erreichen

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: Alexion Pharma Germany GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung