Kommentar zum COVID-19-Test bei 300 Ärzten

Netzinitiave mit Weitsicht

Wie ist der Immunstatus? Das Hamburger Ärztenetz führt eine groß angelegte COVID-19-Testung bei Ärzten durch. Die ambulante Versorgung profitiert davon.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Es ist eine Frage, die sich viele Ärzte derzeit stellen: Wie ist der persönliche Immunstatus? Die Mitglieder des Hamburger Ärztenetzes kennen die Antwort schon in Kürze. Das Ärztenetz bietet seinen Mitgliedern in Zusammenarbeit mit drei Hamburger Laboren einen kostenlosen Antikörpertest an.

Immer wieder wird auch von asymptomatischen Infektionsverläufen berichtet. Was also, wenn ein Arzt zwar nicht erkrankt war, aber Antikörper entwickelt hat? Je mehr Ärzte das gesichert wissen, desto größer ist die Auswahl an Medizinern, die für die Betreuung von Patienten mit COVID-19 vorrangig in Frage kommen. Schon deshalb ist die Netzinitiative aus der Hansestadt zu begrüßen.

Weil die Tests noch nicht in großer Stückzahl vorliegen ist es richtig, sie zunächst für ausgewählte Berufsgruppen wie Ärzte zu nutzen. Das ist nicht etwa eine Bevorzugung einer privilegierten Berufsgruppe, sondern von Vorteil für die gesamte Bevölkerung. Die Ergebnisse können wichtige Erkenntnisse bringen etwa für weitere Vorkehrungen und Schutzmaßnahmen für das versorgende Personal.

Bleibt zu hoffen, dass die Antikörpertests schnell in höherer Stückzahl vorliegen und dann schrittweise und in sinnvoller Abstufung eingesetzt werden können. Bevor sie in der breiten Bevölkerung eingesetzt werden, ist Aufklärungsarbeit über die Antikörpertests und den Unterschied zu PCR-Tests erforderlich – eine weitere Herausforderung für Ärzte.

Schreiben Sie dem Autor: gp@springer.com

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