Transplant-Ragister

Organspende kommt unter die Lupe

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BERLIN. Die Daten zu Organspende, Transplantation und Nachsorge sollen künftig einheitlich erhoben werden. Als Vorbereitung für ein nationales Transplantationsregister soll das BQS Institut für Qualität und Patientensicherheit in Düsseldorf ein Gutachten erstellen.

Bis Ende Dezember soll es untersuchen, wie Daten zur Entnahme von Organen, zur Vermittlung, Transplantation und Qualitätssicherung einheitlich erhoben und erfasst werden können.

Bisher geschieht dies in diversen Institutionen, darunter die Stiftung Deutsche Organtransplantation oder Eurotransplant sowie in den Qualitätsberichten der Kliniken. Das Gutachten soll medizinische, organisatorische und rechtliche Aspekte einer einhietlichen Datenerhebung - und erfassung prüfen.

Den Startschuss für das Gutachten hat am Dienstag das Bundesgesundheitsministerium gegeben. "Ziel ist es, dass eine Auswertung von der Organentnahme bis hin zur Nachbetreuung nach einer Transplantation möglich wird", wird Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) in einer Mitteilung zitiert.

"Die Erkenntnisse können helfen, die Qualität der Versorgung in der Transplantationsmedizin zu verbessern."

Das BQS soll von einem Beirat mit Experten der Transplantationsmedizin und Vertretern der Selbstverwaltung unterstützt werden. Dieser soll bis Ende Mai berufen werden. Das BQS-Institut ist nach eigenen Angaben eine unabhängige Einrichtung, die Versorgungsqualität im Gesundheitswesen untersucht.

Unter anderem wertet das BQS die Daten des Aortenklappen- und des Endoprothesenregisters in Deutschland aus. Es ist eine Einrichtung der Deutschen Krankenhausgesellschaft, der Spitzenverbände der Krankenkassen und der Bundesärztekammer unter Einbeziehung des Deutschen Pflegerats.

Das Gutachten hatte Bahr mit Ärzten und Kassen im August 2012 als ein Ziel des Gipfeltreffens zur Organspende formuliert. (jvb)

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 03.05.201319:21 Uhr

Update Transplantationsmedizin dringend erforderlich!

Die Zielsetzung aus dem Hause Bahr, "die Erkenntnisse können helfen, die Qualität der Versorgung in der Transplantationsmedizin zu verbessern" wird unterstützt durch eine fundierten FAZ-online Publikation zu Organisation und Qualitätssicherung in der Transplantationsmedizin. Autoren sind kompetente und erfahrene Experten: Professor Rüdiger Siewert, Chirurgie, und Rüdiger Strehl, Aufsichtsgremium Uni-Göttingen:
http://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin/mehr-fuehrung-aufruf-fuer-ein-rudolf-pichlmayr-institut-fuer-transplantationsmedizin-12166613.html

Dies hindert allerdings ÄKWL-Präsidenten Dr. Theodor Windhorst nicht zu behaupten, dies sei "absoluter Unsinn". Er verstieg sich sogar zu der Ansicht, die Transplantationsskandale in Regensburg, Göttingen (und anderswo?) seien tatsächlich ausschließlich auf "pures Verwaltungsdenken" zurückzuführen. "Und der Blick auf ökonomische Aspekte und somit Fehlanreize" seien tatsächlich entscheidend gewesen. Vgl.:
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/54279/Weiterer-Schritt-auf-dem-Weg-zum-nationalen-Transplantationsregister

Dass da keinerlei übersteigerter Ehrgeiz, kein falsches Konkurrenzdenken, keine Fehlentwicklung und keine Mauschelei im Spiel gewesen ist, kann der ÄKWL-Präsident sich gar nicht vorstellen. Obwohl die Staatsanwaltschaft ermittelte und Maßnahmen ergriffen hatte.

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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