Bündnis warnt

PEPP hat fatale Folgen

Attac Deutschland, Verdi und der Paritätische Wohlfahrtsverband schlagen Alarm: Die Einführung des Pauschalierenden Entgeltsystems in der Psychiatrie und Psychosomatik (PEPP) führt zu Verschlechterungen für Patienten.

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BERLIN. Ein breites Bündnis von Sozialverbänden fordert einen Stopp der Einführung des Pauschalierenden Entgeltsystems Psychiatrie und Psychosomatik (PEPP).

Wenn PEPP eingeführt werde, komme es zu einer Verschlechterung der Versorgung, warnten Vertreter von Attac Deutschland, des Paritätischen Gesamtverbands und Verdi am Dienstag in Berlin. Vor allem schwerstkranke Patienten könnten betroffen sein.

Die Einführung des an die DRG angelehnten Systems von Tagespauschalen in der stationären Psychiatrie ist derzeit bis Ende 2016 ausgesetzt. Die Option, PEPP freiwillig einzuführen, haben rund 80 Krankenhäuser genutzt.

Die Verbände, zu denen auch der Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte zählt, fordern eine Beendigung dieses Prozesses. Das mit der Ausarbeitung der PEPP-Systematik betraute DRG-Institut (InEK) solle die Arbeit einstellen. Als Gründe führen die Verbände an, dass PEPP zu mehr stationären Einweisungen auch leichterer Fälle führen könne.

Es sei "Schwachsinn", ausgerechnet die Vergütung im stationären Sektor anzufassen, sagte der Vorsitzende des Paritätischen, Professor Rolf Rosenbrock. "Die Kliniken sind das letzte Auffangbecken, PEPP geht in die falsche Richtung", sagte Rosenbrock.

Die Verbände stellen sich stattdessen ein Budgetsystem vor, an dem auch die kommunale Gemeindepsychiatrie beteiligt werden solle. Ziel sei es, Einweisungen in Kliniken zu verringern. Auf allen Ebenen solle zudem die Psychiatrie-Personalverordnung (PsychPV) vollständig umgesetzt werden.

Derzeit gilt die Verordnung als zwischen zehn und 15 Prozent untererfüllt. Das Budget solle tagesbezogen aus der Schwere der Störung und des individuellen und bedarfsgerechten Behandlungsaufwands berechnet werden. (af)

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