Suchtmittel-Studie

Corona-Pandemie mit ambivalenter Wirkung auf Drogenkonsum

Weniger Alkohol, weniger Tabak, weniger Cannabis – diese Entwicklung bei Jugendlichen zeigt sich in Hamburg und in Bremen. Die aktuelle SCHULBUS-Studie macht aber auch deutlich, dass Corona bei Konsumenten zu einer Intensivierung führte.

Veröffentlicht:

Hamburg. Jugendliche haben in den vergangenen Jahren seltener mit dem Konsum von Suchtmitteln wie Alkohol, Tabak und Cannabis begonnen. Dies zeigen die Daten der SCHULBUS-Regionalstudie, für die im vergangenen Jahr 1920 Hamburger Schüler im Alter zwischen 14 und 17 Jahren befragt wurden.

Zwei weitere Ergebnisse, die die Hamburger Sozialbehörde am Montag mitteilte:

  • Von den Jugendlichen, die schon Drogenkonsumenten waren, haben viele ihren Konsum in der Pandemie gesteigert.
  • Bei der freizeitorientierten Internetnutzung weist jeder Fünfte im Alter zwischen 14 und 17 Jahren ein problematisches Nutzungsverhalten auf.

Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) sieht wesentlichen Einfluss der Pandemie auf das Suchtverhalten der Jugendlichen. „Der Suchtmittelkonsum ist mutmaßlich auch deswegen zurückgegangen, weil es schlicht an Gelegenheiten für Gelegenheitskonsum fehlte. Gut daran ist, dass dadurch weniger junge Menschen überhaupt angefangen haben, Suchtmittel zu konsumieren“, sagte Leonhard.

Jugendliche standen unter enormer Belastung

Als enorme pandemiebedingte Belastung für die betroffene Altersgruppe wertete die Sozialbehörde dagegen die Kontaktbeschränkungen, den Unterrichtsausfall und die kaum erprobten Ansätze der onlinebasierten Unterrichtsgestaltung.

Die Abkürzung SCHULBUS steht für „Schüler- und Lehrkräftebefragung zum Umgang mit Suchtmitteln". Sie wurde zum achten Mal im Auftrag der Stadt Hamburg im Abstand von drei Jahren vorgenommen und ermöglicht damit Vergleiche im Zeitverlauf. Die parallel in Bremen durchgeführte Studie führte laut Sozialbehörde zu vergleichbaren Erkenntnissen. Die Ergebnisse sollen in Bewertungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung einfließen. (di)

Lesen sie auch
Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Patienten mit DMD profitierten von einer über 24-wöchigen Vamorolon-Therapie im Vergleich zu einer Therapie mit Prednison in Bezug auf das Längenwachstum

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [14]

Duchenne-Muskeldystrophie (DMD)

Erstes dissoziatives Kortikosteroid zugelassen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Santhera (Germany) GmbH, München
Abb. 1: CFTR-Funktion und klinischer Phänotyp: Die klinischen Symptome der Mukoviszidose nehmen mit Zunahme der CFTR-Funktion ab.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [12]

Mukoviszidose

Biomarker der CFTR-Funktion korrelieren mit klinischen Endpunkten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vertex Pharmaceuticals GmbH, München
Tab. 2: Schlaf bei Kindern nichtpharmakologisch optimieren

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach Angaben von Prof. Dr. Christian F. Poets und [6]

Einschlafstörungen und Melatonin

Was braucht es für einen gesunden Schlaf bei Kindern und Jugendlichen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: P&G Health Germany GmbH, Schwalbach am Taunus
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Komplexe Herausforderung in der Arztpraxis: Reflux und Husten

Sie fragen – Experten antworten

FSME: Warum gilt in der Schweiz ein längeres Auffrisch-Intervall?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung