Vierte Corona-Welle

Pflegeheimbetreiber rufen nach baldigen Auffrischungsimpfungen

Weil der Impfschutz bei älteren Menschen womöglich nachlässt, soll es demnächst die dritte Spritze geben. Pflegeanbieter appellieren, rasch damit zu beginnen – ansonsten drohten erneut schwere Infektionsausbrüche in Heimen.

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Berlin. Private Pflegeanbieter haben einen raschen Start von Corona-Auffrischungsimpfungen in den rund 14.000 Alten- und Pflegeheimen gefordert.

Angesichts der Warnung des Robert Koch-Instituts vor schweren COVID-19-Ausbrüchen in den Einrichtungen im Herbst müsse die dritte Impfung unverzüglich in die Coronavirus-Impfverordnung des Bundes aufgenommen werden, sagte der Chef des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) Bernd Meurer. „Gegen die prognostizierte vierte Welle müssen wir uns mit allen verfügbaren Mitteln wappnen.“

„Zeitnah mit der erneuten Durchimpfung beginnen“

Da man nicht wisse, wie lange der Schutz der ersten beiden Impfungen anhalte, seien schon jetzt Bestellung und Bevorratung der Vakzine auf den Weg zu bringen, „damit wir zeitnah mit der erneuten Durchimpfung beginnen können“, forderte Meurer. In der ersten und zweiten Welle der Pandemie 2020 hatte das Virus stationäre Pflegeeinrichtungen teils heftig erwischt. Laut Studien kam es zu einer deutlichen Übersterblichkeit im Vergleich zu den Vorjahren.

Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) erklärte, eine Auffrischungsimpfung für klar definierte Gruppen sei sinnvoll. Das zeigten auch wissenschaftliche Daten, sagte KBV-Vize Dr. Stephan Hofmeister. Es brauche aber eine klare Vorgabe der Ständigen Impfkommission. „Diese Vorgabe aus der Wissenschaft muss dann politisch geregelt werden. Nicht umgekehrt.“

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten am Montagabend beschlossen, dass ab September sogenannte Booster-Impfungen gegen das Coronavirus in Pflegeheimen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen starten sollen. (hom)

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