Corona / Großbritannien

Premier Johnson stimmt Briten auf schwere Zeiten ein

Boris Johnson ruft die Briten in einem Brief dazu auf, zu Hause zu bleiben, er fürchtet eine Überlastung des NHS. Erst seit einer Woche gilt die Ausgangssperre in Großbritannien. Noch Anfang März fuhr Johnson eine andere Strategie.

Veröffentlicht:
Regieren aus der Quarantäne: Der britische Premierminister Boris Johnson führt den Vorsitz beim morgendlichen Treffen zum Coronavirus (Covid-19) von der Downing Street Nr. 11 aus.

Regieren aus der Quarantäne: Der britische Premierminister Boris Johnson führt den Vorsitz beim morgendlichen Treffen zum Coronavirus (Covid-19) von der Downing Street Nr. 11 aus.

© Andrew Parsons / 10 Downing Street / dpa

London. Mit einem emotionalen Brief stimmt der an Covid-19 erkrankte britische Premierminister Boris Johnson seine Landsleute auf schwere Zeiten ein und schließt auch noch schärfere Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus nicht mehr aus. „Es ist wichtig für mich, offen und ehrlich mit Ihnen zu reden – wir wissen, dass die Lage sich verschlechtert, bevor sie besser wird“, heißt es in dem Schreiben, das Downing Street am Samstag in London veröffentlichte und das in der kommenden Woche an 30 Millionen Haushalte geschickt werden soll.

Die Regierung treffe die richtigen Vorbereitungen und je stärker diese Regeln befolgt würden, desto weniger Leben würden verloren und desto eher könne man in ein normales Leben zurückkehren.

Johnson schloss aber auch eine weitere Verschärfung der Maßnahmen nicht aus: „Wir werden nicht zögern, weiterzugehen, wenn uns der wissenschaftliche und medizinische Ratschlag sagt, dass wir das tun müssen.“

„Sie müssen zuhause bleiben.“

Die Zahl der Toten durch die Lungenkrankheit Covid-19 stieg am Sonntag in Großbritannien auf über 1020, die Zahl der bestätigten Infektionen lag bei rund 17.300. Neben Johnson hat sich auch Gesundheitsminister Matt Hancock mit Sars-CoV-2 infiziert. Am Montag hatte der Premierminister nach langem Zögern eine Ausgangssperre verhängt. Noch Anfang März hatte er geprahlt, er habe Menschen in einem Krankenhaus, darunter Covid-19-Patienten, die Hände geschüttelt. Das werde er auch weiterhin tun, sagte er damals.

In dem Brief rechtfertigt Johnson die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung des Coronavirus. Er verstehe die Schwierigkeiten, die diese „Störung“ verursacht habe. „Aber die Maßnahmen, die wir ergriffen haben, sind absolut notwendig, aus einem sehr einfachen Grund. Wenn zu viele Menschen auf einmal ernsthaft krank werden, kann der (Nationale Gesundheitsdienst) NHS nicht damit fertig werden. Das wird Leben kosten.“ Deswegen müsse die Ausbreitung der Krankheit verlangsamt werden, „um so viele Leben zu retten wie möglich“. Es gebe nur die einfache Anweisung - „Sie müssen zuhause bleiben.“ (dpa)
Lesen sie auch
Schlagworte:
Mehr zum Thema

Kritik an „Suizidtourismus“ in den USA

Mehrere US-Bundesstaaten wollen Beihilfe zum Suizid erlauben

„Mehr Ernsthaftigkeit“ nötig

Drogenbeauftragter für härteren Kurs gegen das Rauchen

Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“