Kassenfinanzen

Rote Zahlen bei BKKen, IKKen und Ersatzkassen

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Berlin. Ersatz- und Betriebskassen geraten immer tiefer ins Minus. Bis Ende des dritten Quartals ist bei den Ersatzkassen ein Defizit von 402 Millionen Euro aufgelaufen, minus 297 Millionen waren es bereits zur Jahresmitte.

Die Ausgaben legten in den drei Quartalen um rund fünf Prozent zu, die Einnahmen nur um 3,7 Prozent. Bei den Betriebskassen (BKKen) addiert sich das Defizit auf knapp 150 Millionen. Für die Ersatzkassen steht erstmals seit 2015 nach drei Quartalen ein Minus in der Bilanz.

Ulrike Elsner, Chefin des Ersatzkassenverbands, spricht von einem sich verschärfenden Kostendruck. In allen großen Leistungsbereichen –  Arzneimittel, Heilmittel, Ärztehonorare, Krankenhaus – nähmen die Ausgaben deutlich zu.

Pflegereformen und das Terminservicegesetz (TSVG) verursachten weitere Mehrausgaben. Die Wettbewerbsverzerrungen im Kassen-Finanzausgleich nähmen zu, so dass eine rasche Reform des Morbi-RSA dringlich sei, so Elsner.

Auch IKKen erneut in den roten Zahlen

Die Innungskrankenkassen (IKKen) haben im dritten Quartal ein Minus von 105,7 Millionen Euro eingefahren, hat der Dachverband IKK e.V. mitgeteilt. Schon im ersten Halbjahr verbuchten die sechs Innungskassen mit zusammen rund 5,2 Millionen Versicherten ein Defizit von 95 Millionen Euro.

Zum Stichtag 30. Juni war die GKV erstmals fast kollektiv mit 544 Millionen Euro wieder ins Minus gerauscht.

Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2018 stand noch ein Überschuss von 720 Millionen Euro in der Bilanz. Ein Grund sind Mehrausgaben durch mehrere Gesundheitsgesetze. (fst)

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