Schluss mit babylonischem Sprachgewirr!

Patientenorganisationen fordern einen besseren internationalen Austausch von Informationen.

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HANNOVER/LODZ (cben). Gute Information ist der Schlüssel zu einer besseren Gesundheitsversorgung in Europa. Das betonten Vertreter europäischer Patientenorganisationen bei der zweiten Europäischen Public Health Konferenz im polnischen Lodz. "Ohne Information können wir die richtige Behandlung nicht finden und die falsche nicht in Frage stellen”, erklärte Jolanta Bilinska, polnisches Vorstandsmitglied der Alliance of Patients' Organizations (IAPO), die die Konferenz organisiert hatte.

Die wachsende Mobilität erfordere internationale Standards, denn viele Bürger würden zwei Gesundheitssysteme nutzen. Mehr als 150 000 polnische Arbeiter halten sich jedes Jahr zum Beispiel in Deutschland auf, so Ramazan Salman, Geschäftsführer des Ethno-Medizinischen Zentrums (EMZ) in Hannover: "Die Sprachgrenzen in Europa müssen für die Information von Patienten überwunden werden."

Das vielfach ausgezeichnete EMZ bietet deshalb Informationen in mehr als 90 Sprachen für Migranten in Deutschland an. Es überträgt derzeit seinen Ansatz der Patienteninformation im EU-Projekt "Aids & Mobility” in die Türkei, nach Dänemark, Estland, Italien und Großbritannien.

Die IAPO stellte ihre Grundsatzerklärung zur Patienteninformation in deutsch, polnisch und türkisch vor. Darin fordern die Autoren unter anderem grenzüberschreitende höhere Qualitätsstandards der Patienteninformationen, stärkere Konzentration auf die Patientenbedürfnisse und die Beteiligung der Patienten an gesundheitspolitischen Entscheidungen.

Die IAPO ist die einzige globale Vertretung von Patienten aller Nationalitäten und Krankheiten. Sie hat 200 Mitglieder in über 40 Ländern und vertritt 365 Millionen Patienten.

info@patientsorganizations.org

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