Rede im Bundesrat

Scholz mahnt Tempo bei Umsetzung der Corona-Teil-Impfpflicht an

Im Hickhack zwischen Bund und Ländern um die Teil-Impfpflicht für Beschäftigte in Praxen, Kliniken und Heimen bezieht Kanzler Olaf Scholz erneut Position. Der Schutz älterer und kranker Menschen müsse „höchste Priorität“ haben.

Veröffentlicht:
Unterstrich bei seiner Antrittsrede im Bundesrat die Bedeutung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

Unterstrich bei seiner Antrittsrede im Bundesrat die Bedeutung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

© Wolfgang Kumm / dpa

Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat erneut für die einrichtungsbezogene wie auch die allgemeine Corona-Impfung geworben. „Der einzige Weg aus der Krise bleibt das Impfen“, sagte Scholz bei seiner Antrittsrede vor den Mitgliedern des Bundesrats am Freitag.

Mit Blick auf die Debatte um die Teil-Impfpflicht für Praxen, Kliniken und Pflegeheime mahnte Scholz Tempo bei der Umsetzung an. „Es geht jetzt um den Schutz derer, die darauf ganz besonders angewiesen sind: Kranke und die ältesten Mitglieder unserer Gesellschaft.“ Ihr Schutz müsse „höchste Priorität“ haben. Scholz erinnerte daran, dass die Teil-Impfpflicht von Bund und Ländern „gemeinsam“ gewollt und per Gesetz auf den Weg gebracht worden sei.

Zu viele Über-60-Jährige ohne vollen Impfschutz

Da der kommende Herbst und Winter erneut mit steigenden Infektionszahlen verbunden sein könnte, mache auch die allgemeine Impfpflicht Sinn, so Scholz. Noch immer hätten rund drei Millionen Bundesbürger im Alter von über 60 Jahren keinen vollständigen Impfschutz – weitere 2,2 Millionen Menschen in dieser Altersgruppe seien bislang ohne Auffrischungsimpfung.

Zudem müsse die Widerstandsfähigkeit des Gesundheitssystems insgesamt verbessert werden, sagte Scholz. Dazu gehörten die Stärkung der rund 380 Gesundheitsämter und die Schaffung eines Bundesinstituts für öffentliche Gesundheit.

Lesen sie auch

Die Rahmenbedingungen für die Pflegeberufe seien attraktiver auszugestalten und die Voraussetzungen für die Fachkräfteanwerbung aus dem Ausland zu vereinfachen. Das, was die Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeheimen seit zwei Jahren Pandemiemodus leisteten, sei „mehr als beeindruckend“, betonte Scholz.

Hoffnung auf erste Öffnungsschritte

Wissenschaftliche Prognosen zeigten, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle „in Sicht“ sei, so Scholz. Das erlaube Bund und Ländern, bei ihrem für kommenden Mittwoch geplanten Treffen zu Corona einen „ersten Öffnungsschritt und dann weitere für das Frühjahr in den Blick zu nehmen“.

Scholz warnte zugleich davor, den erzielten Erfolg im Kampf gegen die Pandemie leichtfertig „aufs Spiel“ zu setzen. (hom)
Lesen sie auch
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

KV-Vergleich

RSV-Impfung: Bayern honoriert am besten

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Blickdiagnose: klinisches Bild mit typischen Effloreszenzen bei Herpes zoster.

© Mumemories / Getty Images / iStock

Zoster-Impfung

Schutz vor Herpes zoster und Rezidiven

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Warum wird in Deutschland besonders viel operiert, Prof. Tauber und Herr von Hummel?

Lesetipps
Eine Frau hat Schwierigkeiten, ihre Jeans zu schließen, nachdem sie zugenommen hat.

© Alfonso Soler / stock.adobe.com

Adipositas-Medikamente

Rascher Gewichtsanstieg nach Absetzen von Semaglutid & Co.

Ein Wegweiser-Schild

© PX Media / stock.adobe.com

Antidiabetika

Diabetes-Medikation: Welches Inkretin-Mimetikum ist das richtige?